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Xenia Fink

Malerin, Grafikerin und Installationskünstlerin

Heimatstipendium
Oktober 2017 - Obtober 2018

Grimm - Ein Archiv

Das Museum im Herzen von Haldensleben stellt Objekte zur Ur- und Frühgeschichte der Region sowie der Stadtgeschichte aus. In erster Linie aber verfolgt es wegen des Teilnachlasses der Brüder Grimm einen biografisch-historischen Ansatz und zeigt davon ausgehend die Biedermeierzeit bis ca. 1875. Die HEIMAT-Stipendiatin Xenia Fink setzte sich mit dem bedeutenden Nachlass auseinander, insbesondere mit dem Archiv des Kunsthistorikers Herman Grimm. Der älteste Sohn Wilhelm Grimms war Kunstwissenschaftler, schrieb und forschte kurz vor dem Beginn der Moderne. Seine Vorlieben galten der Antike, der Renaissance und seine Schriften widmen sich der Vergangenheit, besonders solch herausragenden Künstlern wie Michelangelo und Raffael. Xenia Fink hinterfragte davon ausgehend in ihren Zeichnungen und einer Installation, wie verschieden zu Grimms Zeiten und heute Bilder gelesen werden und sich die Ansichten über Künstler änderten.
Arbeitsstipendium Januar – Juni 2010

L'Education sentimentale

Xenia Fink widmete sich während ihres Stipendiums mit dem Arbeitstitel „Guck/Schaukästen“ dem Thema Familie, das oftmals spannungs- und krisengeladene Miteinander, den Ereignissen, die Spuren tief in der Seele hinterlassen und die sich dem rationalen Zugriff entziehen. Welche Abgründe lauern hinter der heilen Fassade? Ist das Lächeln und Posieren der dargestellten Akteure nur Schauspiel für den Betrachter, oder maskiert sich da etwa ein Monstrum, das Gewalt ausüben will, ein Opfer, das Verletzung hinnehmen musste? Mit ihren Grafiken stattet sie Kästen aus, staffelt darin mehrere Ebenen. Das erinnert an die Papiertheater des 19. Jahrhunderts, deren Beschaulichkeit allerdings durch Skurriles, Bedrohliches, unheimliche Perspektivverschiebungen gebrochen wird. Die Ergebnisse ihres Stipendiums präsentierte Xenia Fink in einer Ausstellung im September 2010 im Volkspark Halle unter dem Titel „L’Education sentimentale“.
Internationales Arbeitsstipendium: New York Januar – März 2011

Too close to home

In ihren Zeichnungen, die währen eines Aufenthaltsstipendiums am iscp in New York entstanden sind, befasst sich Xenia Fink mit alltäglichen Situationen und Dramen sowie mit Frauenbildern, die ihr in den Medien der Gegenwart begegnen. Diese schwanken zwischen dem zurückgezogenen Dasein in heiler, nostalgischer Bürgerlichkeit und exhibitionistisch-lasziver Zurschaustellung. Die dargestellten Szenen sind durchsetzt mit Zitaten aus Popkultur und Massenmedien, deren Stilistik für die dem Bild eigene Geschichte umgedeutet wird. Xenia Finks Arbeiten bewegen sich zwischen Freier Kunst, visueller Kommunikation und Illustration. Die Komposition der Zeichnungen, die sich am Raster einer Doppelseite zu orientieren scheinen, erinnern an Fotoromane, Comics oder Fotoalben, in denen Sprache und Schrift zum bewusst eingesetzten, kommentierenden Element wird. Geplant ist die Publikation der Serie in einem Künstlerbuch.
Vita
1979 in Sao Paulo (Brasilien) geboren│1998–2002 Studium Mode- und Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle│2003–2005 Studium Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg│2006–2008 Studium der Freien Kunst an der Universität der Künste, Berlin│2008–2009 ebd. Meisterschülerstudium, Nominierung für den Meisterschülerpreis des Präsidenten │Ausstellungsbeteiligungen in Berlin u.a. 2007–2009 an de Universität der Künste, 2008 im studioxxberlin, in der Galerie Neurotitan, im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, sowie 2009 in der Galerie Schuster, Berlin und Miami; Einzelausstellungen 2009 im Volkspark Halle (Saale) sowie in der Galerie Schuster, Berlin │ lebt als freischaffende Künstlerin in Halle und Berlin