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ARTIST IN LAB im Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik Halle

Das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft neu auszuloten, nach gleichen oder konträren Interessen zu fahnden, sich gegenseitig Anregungen zu geben – das waren Ziele des ARTIST IN LAB-Programms. Der »fremde Blick« auf die jeweils andere Wissens- und Erkenntnisform sollten neue Arten der Reflexion auf beiden Seiten anregen. Dazu begleiteten Künstlerinnen und Künstler drei Monate lang die Forschung in Instituten von Weltrang. Friedemann Knappe war im Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik Halle zu Gast. Dieses Institut widmet sich der anwendungsorientierten Forschung, insbesondere der Entwicklung von Komponenten für die Mikrosystemtechnik sowie der Nanotechnologie. Eruiert wird, wie sich Werkstoffe in Bauteilen verhalten und wie sie sich unter mechanischen, thermischen oder elektrischen Belastungen verändern. Mit hochleistungsfähigen optischen Messsystemen werden die Daten experimentell erfasst.

Friedemann Knappe inspirierten beim Blick durch Transmissions- und Rasterelektronenmikroskope vor allem die Strukturen von Metalldrähten. Einige erinnerten ihn an Granitgestein mit seinen chaotischen Einsprengseln, andere, kristalline hingegen hatten wohlgeordnete, strikt parallele Streifen. Friedemann Knappe dokumentierte diese Einblicke auf Aluminiumplatten, auf die er Kreise und Streifen ätzte. Jeweils neun kleinere Quadrate ergeben wie ein Puzzle ein großes. Der Künstler verwendete die Platten anschließend als Druckstöcke. So entsteht ein eindrucksvoller Effekt: Während sich der Betrachter in den glatten Bereichen der Aluminiumplatten spiegelt, bleibt beim Drucken das Papier an genau diesen Stellen weiß und unscheinbar – ein hintersinniges Spiel mit Positiv und Negativ, ein Wechsel zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem.



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