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Beschädigtes Licht

Oft ist es „nur eine
Ahnung, ein Gespür“, das in Florian Liesegangs Gedichten Anlass gibt,
innezuhalten und den Blick zu schärfen. Es ist ein ruhiger, ein
aufmerksamer Blick, der gleichsam von innen auf die Welt gerichtet ist,
und der versucht, die verschwimmenden Konturen zu erfassen. Ob es sich dabei um
die unklare Linie am Horizont handelt, um eine verblassende Erinnerung
oder die zerrinnende Zeit, hängt vom Standpunkt und der Stimmung des lyrischen
Ichs ab. Einem Filmstill vergleichbar gelingt es Florian Liesegang, diese
diffusen Momente einzufangen und gemeinsam mit dem Leser zu betrachten, bevor
der Blick weiter schweift. Er entwickelt dabei eine eindringliche, klare
Sprache, deren Tonfall vorsichtig tastend und doch bestimmt ist.
Während des Aufenthalts in Ahrenshoop erlebte Florian Liesegang eine
konzentrierte und produktive Arbeitsphase, in der er sich intensiv seinem
ersten Gedichtband widmete. Im Austausch mit anderen Künstlern vor Ort
entdeckte er neue Impulse und Perspektiven für seine lyrische
Auseinandersetzung. Neben der Überarbeitung von bereits Vorhandenem
entstanden neue Texte, Ideen und Entwürfe.

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