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EKEI – Dort drüben

Die Puppenspielerin und Regisseurin wollte ein performatives Solo choreografisch-szenisch zum Thema Tod erarbeiten. Die Besonderheit sollte die Darstellung des Todes in Form von Puppen bzw. von der Künstlerin animierten Objekten sein, die in Interaktion miteinander treten. Die Figuren sollten von der Künstlerin selbst gebaut und animiert werden. In einem 70minütigen Programm wollte sie sich mit Jenseitsvorstellungen der Religions- und Kulturgeschichte beschäftigen und langfristig mit einem internationalen Team entwickeln. Parallel zum Puppenspiel sollten Filmclips entstehen, die in das Stück integriert werden. Der dramaturgische Ansatz ergab sich für die Künstlerin aus dem Trauerprozess, den Angehörige gewöhnlich beim Verlust eines Menschen durchleben. Die Stipendienzeit strukturierte sie in drei Teile: Puppenbau bzw. Materialrecherche und – proben, choreografische Studien und Beschäftigung mit unterschiedlichen Jenseitsvorstellungen. Aus der Materialphase ergaben sich neue Ideen, die sie weiterverfolgte und die im Ansatz getestet wurden. 1. Marionette aus Silikon 2. Filmische Clips mit Flachfiguren vor verschiedenen Hintergründen. In den choreografischen Studien beschäftigte sie sich zunächst mit Bewegungen des Körpers zu folgenden Themen: Sterben, Angst vor dem Tod, Flucht/Widerstand, irreales Verhalten, Zorn/Wut, Kapitulation/Depression, wobei sie Vertikaltücher einsetzte. Dies führte zu weiteren Experimenten mit großflächigen Stoffen und klappbaren Zeltstangen in Verbindung mit Tanz. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Jenseitsvorstellungen aus dem Christentum, dem Alten Ägypten, dem Tibetischen Totenbuch und dem Sufismus bzw. Islam ergaben, dass diese zu unterschiedlich und vielseitig sind, um daraus ein einziges Solostück zu schaffen. Diverse Jenseitsvorstellungen brauchen auch vielfältige künstlerische Umsetzungsformen. Diese sollen weiter erforscht werden, wobei die filmische Cliphaftigkeit ein verbindendes Element sein soll. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod hat zu folgenden konkreten Ergebnissen geführt: 1. Eine Fotoreihe unter dem Arbeitstitel „DEAD PROOFS – Fotos von toten Lebewesen“ und 2. Vergoldete Skelettteile mit Kunstblumen verziert und somit wiederbelebt, die die Künstlerin auf Spaziergängen gefunden hat.



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