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Erinnerung an die Großmutter

Der Fund eines alten Familienfotos inspirierte Lisa
Reichmann dazu, sich künstlerisch mit der Erinnerung an ihre Urgroßmutter
auseinanderzusetzen. Vermischt mit Erzählungen der Eltern und Erinnerungen an
Erinnerungen bringt ihr Gedächtnis wiederkehrend ein Bild der mit ruhiger und rhythmischer
Geste stickenden Urgroßmutter hervor. Diese textile Technik wählt sie daher als
Grundlage für das Kernstück ihrer Arbeit – einen Bildteppich. Reichmanns
Herangehensweise zeigt dabei fast schon performative Züge. Das Sticken dient
als kontemplativer Akt, um untergegangene Erinnerungen an die Urgroßmutter aus
den Tiefen des Gedächtnisses zu heben und sich ihrer Person durch die
nachempfundene Geste anzunähern. Erinnertes fixiert sie dann in Textform und
Zeichnungen, um diese mit Nadel und Faden auf Stoff zu übertragen. Unter
Verwendung von alten, traditionellen Sticharbeiten ist ein großformatiger
handbestickter Teppich entstanden, der Uroma und Urenkelin vor ihrem Gartentor
darstellt. Das Bild wird gerahmt von einer Bordüre mit insgesamt 24 Medaillons,
Erinnerungssegmente, welche die Tiere und Pflanzen aus dem Garten der Uroma
vergegenwärtigen. Parallel dazu entstand eine Fotosammlung aus
Flohmarktfundstücken, die sich mit dem Motiv der Großmutter beschäftigt.



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