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Fossil, eine Analyse von Mode und ihren Mechanismen

Als Modedesigner arbeitet Maximilien Brunon in Frankreich und
Deutschland. Er hat
die Haute Couture – die Hohe Schneiderkunst – von der Pike auf erlernt, schätzt das ausgefeilte
Handwerk. Doch dessen Ausgeklügeltheit und Feinheit sind immer weniger gefragt:
Schnelle Modewechsel, Billigprodukte und die Jagd nach Profit laufen ihm den
Rang ab. Der Künstler errichtet der Haute Couture einen Gedenkraum, darin,
spartanisch, Abdrücke, Fossile von vier maßgeschneiderten Hemden: In Porzellan
getaucht, verglühten
sie während des Brennprozesses, zerfielen zu Asche. Was blieb, ist ihr höchst fragiler Abdruck,
zerbrechlich, vergänglich wie die Haute Couture.

Auf der anderen Seite feiert die schnelllebige Mode, das
Prestigeobjekt für die Massen, ihren Triumph. Grell beleuchtet türmen sich
Schuhpaare. Den Käufer, schließlich Träger, lassen sie zu irgendeiner Gruppe
dazugehören, die eben diese Fußbekleidung als Code auserkor. Doch durch den
Abguss der Schuhe in Porzellan weisen sie darüber hinaus: Unbenutzbar, werden
sie als Objekte an sich wahrgenommen, als reine Form, deren ästhetische
Qualitäten nicht von ihrem »Wert« als Statussymbol überhöht werden.



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