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Jerusalemkonstrukt

Während des Arbeitsstipendiums hat der Komponist Stadtspaziergänge in Jerusalem mit Originalkopfmikrophonen aufgenommen. Nachdem ein Grundstock des Aufnahmematerials angelegt war, folgte das Durchhören und die Auswahl des Materials und die Bearbeitung der ausgewählten Teile. Daraufhin wurden die Aufnahmen arrangiert. Für das, für Radio oder als Veröffentlichung auf Tonträger gedachte, Stück „Jerusalem Lost & Found“ ist Hannes Lingens, was die Dramaturgie angeht wie bei einer musikalischen Komposition vorgegangen, d. h., dass die Aufnahmen ungeachtet ihrer örtlichen Herkunft und auch eventuell deutlich hervortretender Konnotationen in kleine Teile zerlegt und nach musikalischen Kriterien neu zusammengefügt wurden. So entstand ein subjektives, mosaikartiges Porträt Jerusalems. Die Aufnahmen wurden außerdem für eine Klanginstallation verwendet, bei der weniger die horizontale Bewegung der musikalischen Dramaturgie in den Vordergrund gestellt wurde, sondern Tiefe und Vielschichtigkeit der einzelnen übereinanderliegenden Aufnahmen. Eine ortsspezifischen Vierkanalinstallation für die Klangkunstgalerie „Tea House“ in Jerusalem entstand. Das Stipendium hat es Hannes Lingens ermöglicht, als Komponist weiter in den Bereich Klangkunst vorzudringen. Es gab ihm einen Rahmen dafür, sich dem Material „Umgebungsklang“ anzunähern und einen Standpunkt im Bereich des Field Recording zu finden.

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