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KULTURISTIK

Den Bildhauer beschäftigten zwei Themen: die in Weißrussland stattfindenden, maßgeblich von Frauen angeführten, Proteste und die Person und Bodybuilderin Betty Pariso, die in einem Vorhaben zusammenfließen sollen. Vladimer Khartishvili entwickelte die Idee zu einer Frauenplastik, die sich die heroische Gestalt des Herakles angeeignet hat, wobei die Körperproportionen und Muskeln an die von Bodybuilderinnen erinnern. Aber auch Machthaber wie Lukaschenko und Putin posieren gerne in ähnlicher Gestalt. Von der Thematik inspiriert, wollte der Künstler zwei identische Figuren entwickeln: eine im Stil der griechischen Klassik und eine im hyperrealistischen Stil. Die Skulpturen sollten in Ton modelliert und in Steinimitat und Silikon übersetzt werden und dann in einer Rauminstallation einander gegenübergestellt werden. Zu Beginn führte er umfangreiche Recherchen zu den Körpermaßen von Bodybuilderinnen durch und legte ein digitales Bilderarchiv an. Dazu entstanden zwei Videoarbeiten. Zudem recherchierte er, wie Frauenkörper im Verlauf der Kunstgeschichte dargestellt wurden. Durch Materialexperimente musste der Künstler feststellen, dass Ton für das Modellieren der lebensgroßen Figur nicht geeignet ist, um im Anschluss (und wie geplant) mit additivem Silikon abgeformt zu werden. Deswegen musste auf das teurere Material Plastilin umstiegen und das bereits begonnene Tonmodell verworfen werden. Da er kein lebendiges Modell zur Verfügung hatte, dauerte der Prozess des Modellierens länger als ursprünglich gedacht. Er studierte erneut Anatomie-Bücher, um gewisse Körper-Unklarheiten an seiner Figur zu lösen. Zum Ende des Arbeitsstipendiums ist die Formfindung und Modellierung abgeschlossen worden.

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