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Lob des Schattens III

»Gelegentlich herrscht selbst am helllichten Tag von der Dachtraufe an eine höhlenähnliche Düsternis und der Eingang, die Türen, die Wände, die Pfeiler sind kaum zu erkennen … Natürlich sind auch die Gebäude im Westen nicht ohne Dächer, aber … die äußeren Umrisse machen deutlich, dass sie darauf angelegt sind, ein Minimum an Schatten zu werfen und den Innenraum soviel wie irgend möglich dem Licht auszusetzen. … Tatsächlich gründet die Schönheit eines japanischen Raumes rein in der Abstufung der Schatten. … Doch warum eigentlich tritt diese Neigung, das Schöne in der Dunkelheit zu suchen, nur bei den Orientalen mit solcher Stärke hervor?« fragt der Japaner Tanizaki Jun’ichiro in seinen in den 1920er Jahren erschienenen ästhetischen Betrachtungen. Diese Betrachtungen liegen der Arbeit »Lob des Schattens III« zugrunde.

Es ist die Beschäftigung mit der Frage, ob es dem Okzident gelingen kann, das vorhandene Dunkel nicht mit Licht überblenden zu wollen, ob er, wie der Orient, in der Lage sein kann, Schatten als gegeben und reich an Schönheit wahrzunehmen. Die ästhetische Untersuchung »Lob des Schattens III« kann als Versuch verstanden werden, strukturierte Wege von Wahrnehmung zu verändern.



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