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Medienübergreifende künstlerische Arbeiten

Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und
schließlich daran zugrunde geht, stand geistig Pate für das interdisziplinäre
Kunstprojekt von Susanne Hofmann und Georg Lisek. Unter dem Titel „Narziss
Narziss“ entsteht ein medienübergreifendes Gesamtkunstwerk, das sich aus
Skulpturen, Installationen, Modellen von Filmsets, Filmfragmenten und
verschiedenen Performances zusammensetzt. Im Fokus der einzelnen Bausteine
steht die Auseinandersetzung mit der Frage nach Realität und Simulation
und der Unterscheidbarkeit von Zeichen und Wirklichkeit. Die einzelnen Arbeiten
leben dabei von der Umkehrung der Vorzeichen und dem bewussten Spiel mit
dem Erwarteten und dessen Nichterfüllung: Aus der Wirklichkeit wird eine
Simulation und umgekehrt. Während des Stipendiums haben Hopmann und Lisek
drei Arbeiten realisiert: „Alice“, „Ekstase Ekstase Ekstase“ und „!shine
bright!“ sind dabei jeweils als eigenständige künstlerische Werke zu betrachten
und zugleich als Studien zu dem Großprojekt „Narziss Narziss“ zu
verstehen.
„Alice“, eine dreiteilige Installation aus venezianischem Glas, greift das
Thema des narzisstischen Spiegels am konkretesten auf. In den unterschiedlich
großen Glasvitrinen, die von einem dunklen Raum umgeben sind, spiegeln
sich die ausgestellten, künstlichen Objekte hundertfach, während der Betrachter
sein Spiegelbild vergeblich sucht. In der Aktion „Ekstase Ekstase
Ekstase“, die im wesentlichen aus drei Elementen besteht – einer
Videoprojektion, einem Kammerchor und einer Hundedompteurin mit Pudeln –,
agieren die Akteure parallel, aber unabhängig voneinander und zelebrieren damit
eine Form von narzisstischer Ignoranz. Die Installation „!shine bright!“
setzt sich kritisch mit der Künstlichkeit bei offiziellen Empfängen und
Cocktailparties auseinander. „Ekstase Ekstase Ekstase“ wurde im November
2014 bei der Filmnacht der Kunststiftung „wage-mutig“ aufgeführt. Susanne
Hofmann und Georg Lisek betreiben ein Atelier in der ehemaligen
Baumwollspinnerei in Leipzig.

 



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