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NEW ANGEL

Im Rahmen des Arbeitsstipendiums entstanden fünf größere keramische Plastiken (New Angel I – V). Alle fünf Figuren sind im Rahmen der Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Motiv des Engels entstanden. Seine Engel sind nicht menschlich, aber sie antworten in ihrer Gestalt und Motivation auf unsere Welt. Es sind mystische Wesen, die aber keine offenkundige Botschaft für uns haben und nicht zu höheren Instanzen vermitteln. Sie sind schön und schrecklich zugleich. Sie kommen aus dem Verborgenen, treten aus der Unsichtbarkeit hervor, um das Gegenbild und Spiegelbild für unsere Zeit zu sein. Die Engelsfiguren von Hermann Grüneberg sind das dem Menschen abgewandte Mysterium. Sie offenbaren die Tragödie des modernen, aufgeklärten Menschen, der sich nach dem Mystischen sehnt, aber keinen Zugang zu ihm findet. Die Plastiken sind Repräsentanten der Vorstellungskraft. Ihnen zugrunde liegt ein Menschenbild und dessen Überschreitung, Transformation oder Verwandlung. Sie bleiben vieldeutig. Sie sind nicht dem Gesetz der Rationalität unterworfen. Durch ihre Ausformung, ihr Erscheinen im Sichtbaren, manifestieren sie gedachte Möglichkeiten, werden sie präsente, zu Wirklichkeit gewordene Ideen. Die Engel sind Menschen-Metaphern. Sie zeigen die nicht geglückte Anpassung an das Gegebene. Sie zeigen das Andere, das Fremde, die Differenz. Sie sind Denkfiguren der Überschreitung und des Ausbruchs aus der Enge der Realität.



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