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Ordnung im System

Die Dokumentarfilme von
Jördis Kühne kreisen immer wieder um das Thema Heimat, was sie selbst mit dem
Aufwachsen in der ehemaligen DDR begründet und der gewissermaßen daraus
resultierenden Doppelidentität. Was sie zum Filmemachen antreibt ist ein
seltsames Gefühl zwischen dem Schmerz darüber, in einer Diktatur aufgewachsen
zu sein und der Sehnsucht nach der eigenen Vergangenheit.

In ihrem Kurzfilm „Tupperheldin (AT)“ – Neuer Titel: „Ordnung im System“, der im Rahmen eines Arbeitsstipendiums entstand, begleitet die Filmemacherin
über mehrere Monate die Hausfrau Gabi, die als Tupperware-Vertreterin einen
Neuanfang wagt. Gabi, die nach der Wende ihre Arbeit verlor und deren Kinder längst
aus der Wohnung in Halle-Silberhöhe ausgezogen sind lädt ein zu Tupper-Partys,
die unter Hausfrauen einen gewissen Kultstatus genießen. In Privatwohnungen
werden die bunten Plastikdosen und Küchengeräte vorgestellt, es wird gemeinsam
gekocht, gebacken, geshakt. Getauscht werden Produkte, Geld, Erfahrungen, über
die Waren wird Gemeinschaft gestiftet. Für ihren Erstlingsfilm wurde Jördis
Kühne im Juli 2008 mit dem MDM-Nachwuchspreis für das beste Pitching des
Stoffes ausgezeichnet.

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