Selbstporträt in East Williamsburg, Brooklyn, von Juli bis September eine dreckige Straße hinunterlaufend (gefühlt) 37°Celsius, Regen zieht auf (aber kühlt nicht), brennende Sonnen über meinem Kopf und 1000 Flugzeuge fliegen zum LaGuardia Airport

Simon Baumgarts Arbeiten umkreisen die Gegenwart eines lebenden oder gebauten Körpers und die physische und mentale Erfahrung dieses Gegenübers, hantieren mit Verschränkungen von Bild-, Raum- und Zeitebenen und verfolgen Zustände. In einer situativen Verschränkung von Bild und Raum entstand während des Aufenthalts des Künstlers in New York eine ephemeren Studioinstallation. Als Stressbehandlung sucht dabei das Selbstporträt des Künstlers Erfrischung in einer Ästhetisierung physischen Unbehagens: „Ich (Körper) schwitze – du (Bild) musst schwitzen; ich (Körper) dröhne von den Flugzeugen in der Luft, dem Müll und den Stimmen der Straße – ich fülle den Raum mit ihren Bildern.“ In die Studioinstallation, sein Selbstporträt, ging all das ein, was sich Simon Baumgarts Sensorium von außen aufdrängte. So spiegelte er sich selbst und die Stadt hinter dem großen schalldurchlässigen Fenster seines Ateliers im ISCP: „Schweiß tropfte aus durstigen Gestalten, Regen fiel aus Billboard-Häuten auf dürre Pflanzen aus Straßenabfall und müde Pappkartons zirkelten durch den Müllgeruch der lärmenden Sommerhitze“
