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Vom Abbild zur Abstraktion, von Papier zu Emaille

Die Grafikerin mit dem Schwerpunkt Bleistiftzeichnung und Radierung arbeitet seit Jahren hauptsächlich auf Papier. Während ihres Stipendiums hat sie sich in ein neues Medium eingearbeitet: Industrie-Emaille auf Stahlblech. In diesem Sinne versteht sich das Projekt als weiterer Schritt auf der Suche nach dem eigenen zeichnerischen Ausdruck durch den Einfluss einer neuen Technik, neuer Formate und neuer Materialien. Wie bei der Papierzeichnung zeichnete die Künstlerin im Stehen; die Platte lehnte an der Wand. Durch den ungewohnten Widerstand der Oberfläche und das unübliche Zeichenwerkzeug (Zahnstocher, Ast, stumpfer Pinsel, Stricknadel) veränderte sich ihr zeichnerischer Duktus. Die Serie „Der Pianist und das Meer, aus flachen Rechtecken im Format 60 x 70 cm, in der sich Abstraktion und Gegenständlichkeit sich in den Motiven lustvoll abwechseln, entstand zu dem Buch „Novecento“ von Alessandro Baricco. Zu der Geschichte arbeitete Sarah Deibele parallel auch in der Radierung. Hier war eine formale Einflussnahme durch die Emaille zu sehen: die Künstlerin gewann den Pinselstrich, die Pinselzeichnung als neuen Duktus. Der Pinsel als grafisches, nicht als malerisches Werkzeug – In der Emaille lassen sich mit dem Pinsel im Pulver parallel verlaufende Linien freilegen. In der Radierung kann mit dem Pinsel die freie Ätzung, die Pinselätzung vorgenommen werden.



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