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Ton in Ton

„Gepflanzt, gepflückt, verzückt“ – Installation von Julia Rückert im Schlosspark Oberwiederstedt - und ein blauer Blumenstrauß

Im schönen Schlosspark des Novalis-Museums in Oberwiederstedt wird es bald wieder blau leuchten: zum einen im Garten mit den blauen Blumen. Zum anderen aber werden ab Mitte Mai mehrere Keramikobjekte in Form von Samenkörnern blau blühender Blumen zu sehen sein. Zwischen 60 und 80
Zentimetern groß sind sie, in kleinerer Ausführung werden sie auch im Museumsshop zum Verkauf stehen. Gefertigt hat die vorwiegend blau glasierten Tonobjekte die Hallenserin Julia Rückert und damit den Wettbewerb „Einheit mit der Natur. Eine Installation für den Geburtsort des Novalis“ gewonnen. Ausgeschrieben hatte ihn die Kunststiftung Sachsen-Anhalt anlässlich des 250. Geburtstages des Georg Philipp Friedrich von Hardenberg alias Novalis.

Das Projekt der Keramikerin widmet sich ganz dem Thema „Blaue Blume“, dem Sehnsuchtsmotiv der Romantik schlechthin. Julia Rückert hatte die Idee, diese Pflanzen auch in Gegenden erblühen zu lassen, die Novalis in seinem kurzen Leben nie bereist hat – 5000 Tütchen mit Samenkörnern sollen dafür an die
Museumsbesucher verteilt und an anderen Orten ausgesät werden. Fotos der sodann erblühten Blumen – darunter Wiesensalbei, Kornblumen und der Gemeine Feldrittersporn – können auf einer Internetseite hochgeladen und auf einer interaktiven Karte markiert werden. So wird ein blaues Blumenmeer weit
über die Grenzen Oberwiederstedts hinaus entstehen – ein Geburtstagsblumenstrauß.

Auf dem Familiengut Oberwiederstedt im Harz wurde Novalis am 2. Mai 1772 geboren, hier verbrachte er seine Kindheit. Im Familienschloss sind heute das Novalis-Museum und die Forschungsstätte zur Frühromantik untergebracht. Zum denkmalgeschützten Ensemble aus dem Novalis-Schloss und der
ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnen gehören der Schlosspark mit der Lindenallee, ein Märchenrosengarten, die benachbarten Wirtschaftsgebäude, ein unterirdischer Bergbaustollen des Mansfelder Kupferschiefers sowie der ehemalige Klostergarten mit Streuobstwiese.

Um die Schlossterrasse blühen von Frühsommer bis Herbst 500 Märchenrosen und spezielle Züchtungen mit Bezug auf die Region, insgesamt 16 verschiedene Sorten in vielfältigen Farbvarianten. Die Strauch- und Beetrosen erinnern an Märchen und Sagen und tragen Namen wie Bremer Stadtmusikanten, Sterntaler, Cinderella, Rotkäppchen, Rosenfee, Gebrüder Grimm oder Kupferrose. Es gibt auch eine Novalis gewidmete Rose: die lavendelblaue Novalis-Rose. Auf der Wiese des Schlossparks finden im Sommer Konzerte u. a. Veranstaltungen statt.
Der Ort ist als Kultureller Gedächtnisort mit besonderer nationaler Bedeutung im „Blaubuch der Bundesrepublik Deutschland“ verzeichnet.

Die Einweihung der Kunstwerke findet am 15. Mai 2022 um 15 Uhr statt. Gäste sind dabei herzlich willkommen!
Die Installation wird bis zum 30. Oktober 2022 zu sehen sein, der Park ist rund um die Uhr geöffnet

Modelle der Samenkörner blauer Blumen von Julia Rückert

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