Loading...

Sebastian Harwardt

Grafiker

Arbeitsstipendium
Januar – Juni 2024

Der zweite und dritte Blick

Seit 2014 arbeitet Sebastian Harwardt mit Farbholzschnitten, wobei städtische Motive im Mittelpunkt seines Schaffens stehen. Neben fotorealistischen Darstellungen entstehen durch spontane Überlagerungen abstrahierte Variationen von Architekturfragmenten. Die Drucke entstehen aus mehreren Druckstöcken, teils nach dem Prinzip der verlorenen Form, und werden mit transparenter, ölhaltiger Farbe auf Papier gebracht – so entsteht eine große Vielfalt an Farbtönen und Ausdrucksmöglichkeiten. Während seines Stipendiums konzentrierte sich der Künstler auf die Vergrößerung der Druckplattenformate, was neue Arbeitsweisen erforderte. Er nutzte erstmals den Transferdruck, um Fotografien auf Linoleum zu übertragen, und konnte damit noch realistischere Abbildungen schaffen. Die vorbereiteten Platten bearbeitete er weiter, wobei er neben traditionellen Werkzeugen erstmals auch eine Dekupiersäge einsetzte – eine wichtige Neuerung in seinem Arbeitsprozess. Für die Umsetzung nutzte Sebastian Harwardt die Andruckpresse im Museum für Druckkunst in Leipzig. Darüber hinaus entdeckte er die ästhetische Qualität der Druckstöcke selbst und entwickelte die Idee, diese in Form von Assemblagen zu präsentieren.
Arbeitsstipendium
Januar – Juni 2018

Der zweite Blick

Sebastian Harwardt hat sich während seines Arbeitsstipendiums intensiv mit dem Farbholzschnitt auseinandergesetzt und mit Hilfe dieser Technik zwei Erscheinungen studiert: die Eigenheit der Farben und das Phänomen von Licht und Schatten. Thematisch hat er sich mit der städtischen Architektur seiner Heimatstadt Tangermünde beschäftigt. Die von ihm dokumentierten Motive zeigen Orte und Ansichten, die man im Alltag gar nicht bzw. erst auf dem zweiten Blick wahrnimmt. Ein spezifisches Bild, das mehr und mehr aus den modernisierten Städten entweicht. Diesem verschwindenden Charme wollte Sebastian Harwardt nachspüren und signifikante Details und Atmosphären in die Technik des Farbholzschnittes übertragen. Mit diesem Verfahren sind bis zu 49 Farbabstufungen möglich, die somit im Vergleich zu den verwendeten Fotovorlagen eine Limitation darstellen. Somit reduzierte Sebastian Harwardt das Motiv auf das für ihn Wesentliche.
Vita
1982 in Stendal geboren | 2003 – 2007 Studium der Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin | 2007 Bürgermedienpreis der Stadt Halle | 2007 – 2009 Restaurierungspraktika | 2009 – 2015 Studium bei Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle  und Diplom ebenda sowie Fundzeichner beim Landesamt für Denkmalpflege | 2011 Studienreise nach Damaskus | zahlreiche Preise, Residencies, Stipendien, Symposien | lebt und arbeitet in Halle (Saale)