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Was haben das Bauhaus und die japanische Teezeremonie gemeinsam?

Prof. Mariko Takagi spricht in der Kunststiftung über eine Japanerin am Bauhaus

Die japanische Bauhäuslerin Michiko Yamawaki steht im Mittelpunkt eines Vortrags am Sonntag, den 12. Mai 2019 in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Halle. Die deutsch-japanische Künstlerin, Designerin und Wissenschaftlerin Prof. Mariko Takagi, die aus Kyoto stammt, wird im Rahmen der Ausstellung „Tasting Tomorrow – Porzellan, Bauhaus und Kulinarik“ ihr neues Buch über die außergewöhnliche Künstlerin um 15 Uhr in einem bebilderten Vortrag vorstellen.

Die damals 20 Jahre alte Michiko Yamawaki begleitete  ihren Mann, Iwao Yamawaki, 1930 ans Bauhaus nach Dessau. Obwohl sie keinerlei Vorbildung in Kunst oder Design hatte, besuchte sie den Vorkurs bei Josef Albers und Wassily Kandinsky und ging dann in Webereiwerkstatt, wo sie  von Gunta Stölzl und Anni Albers ausgebildet wurde. Ihr Mann Iwao, bereits ein ausgebildeter Architekt, schrieb sich bei Ludwig Mies van der Rohe und Ludwig Hilberseimer sowie der Fotoklasse von Walter Peterhans ein.

Michiko Yamawaki stammte aus einer Familie in der die Tradition und Kultur des Tees noch gelebt wurde. Die junge Frau suchte und fand Parallelen zwischen dem Bauhaus und der Teezeremonie. „(…) Das Bauhaus und die japanische Tee-Zeremonie haben viele Gemeinsamkeiten. (…) In beiden Welten wird das Minimalistische und Funktionale als positiv empfunden. Es ist die Haltung, möglichst die Eigenschaften des Materials zu bewahren. Als ich dies bemerkte, sah ich zum ersten Mal meinen Platz am Bauhaus.“ (Michiko Yamawaki, 1995) Als das Bauhaus in Dessau 1932 geschlossen worden, kehrten die Yamawakis zurück nach Japan und verbreiteten dort den Geist des Bauhauses. Mehr noch: Sie etablierten in Tokio ein erstes Bauhaus-Archiv. Mit im Gepäck hatten sie zahlreiche am Bauhaus entstandene Arbeiten und Möbel, aber auch Bücher sowie zwei Webstühle, an denen Michiko später in ihrem Tokioter Studio als erfolgreiche Textil- und Modedesignerin arbeiten sollte. Iwao gründete sein eigenes Architekturbüro und vereinte in seinen Projekten wie dem Ateliergebäude für den Maler Kotaro Migishi oder der eigenen Villa der Yamawakis moderne Formen mit einer traditionellen japanischen Innenraumgestaltung.

Eine Japanerin am Bauhaus – Michiko Yamawaki
bebilderter Vortrag von Prof. Mariko Takagi
am 12. Mai 2019 um 15 Uhr
Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11 | 06108 Halle
Eintritt frei

2. Mai 2019

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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Neuwerk 11
06108 Halle (Saale)
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Kathrin Westphal
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