Loading...

3. Jahresablesung

Stipendiaten lesen aus jüngsten Werken

Diesen Herbst werden alle Wort-und Dichtkunstinteressierten erneut zufriedengestellt: Die Kunststiftung lädt zur dritten Literaturnacht in das Neuwerk 11 ein, um Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichten zu lauschen. 10 Autoren werden am 22. Oktober 2014 aus Ihren im Rahmen von Stipendien und geförderten Projekten der Kunststiftung entstandenen Werken lesen. Mit dabei sind Annett Gröschner, Anne HahnDirk HeidickeChristine HobaChristoph KuhnStefan MaelckNina Sahm, Anna Siegmund-Schultze, Walter Thümler und Ralf Schmidt. Elke Domhardt, Ronald Gruner und Christian Kreis tragen Gedichte aus dem Lyrikprojekt in halleschen Straßenbahnen vor. Moderiert wird der Abend von Peter Godazgar.

DreiTagebuch. Ein Roman von Anne Hahn

Drei Tage. Drei Menschen. Eine Familie. An jeweils einem Tag in verschiedenen Jahrzehnten durchleben die Hauptfiguren des Romans Entscheidungssituationen, reflektieren ihr Leben und versuchen, diesem eine andere Richtung zu geben. In neun miteinander verwobenen Kapiteln erzählt die Autorin über ein Jahrhundert deutscher Wirklichkeit am Beispiel einer Familie.

DreiTagebuch
208 Seiten, Broschiert, 13,2 x 19,8
Ventil Verlag, 1. Auflage, Mai 2014
ISBN: 978-3955750176

Der Ton der Glocken über dem Meer. Kleine phantastische Erzählungen von Christine Hoba.

Neben ihren Romanen hat Christine Hoba immer Erzählungen geschrieben, und so ist dieses Buch entstanden – ein vor Phantasie sprudelnder Zyklus Geschichten voller Wesen in der Entscheidung: Gnus und Sirenen, Städtebewohner und Urwaldgetier. Ein funkelnder Reigen von Texten in bestechendem Ton.

Der Ton der Glocken über dem Meer
160 Seiten, Broschiert, 13 x 20 cm
Mitteldeutscher Verlag, Februar 2014
ISBN: 978-3-95462-222-1

Die Bibel – Das alte Testament. Ein Theaterstück von Anna Siegmund-Schultze.

Die Bibel ist das meistgelesene Buch der Menschheitsgeschichte. Doch ist heutzutage das Wissen um ihre Inhalte weitgehend aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Dabei stecken die tradierten biblischen Geschichten voller Grundmuster menschlicher Existenz und können auf gegenwärtigen Situationen übertragen werden. Gleichzeitig wohnt den Erzählungen eine große Dramatik und eine ungeheure kraftvolle und bildhafte Sprache inne. Dieses theatrale Potential zu nutzen und dabei auf ernsthaft-unterhaltsame Weise zur Kenntnis über die Inhalte der Bibel beizutragen, gaben den Anlass für eine Dramatisierung. Die Geschichten aus den 5 Büchern Mose des Alten Testamentes in der Übersetzung von Martin Luther bilden den Inhalt des Theaterstückes.

Was daraus wird. Gedichte von Walther Thümler.

Die neue Gedichtsammlung von Walter Thümlers Gedichtband ist von schlichter Formwerdung. Die Texte wechseln zwischen Miniaturen, über die Seite hingestreckten Dithyramben und gedrängter Einstrophigkeit. Thematisch kreisen die Gedichte um das „Wie“ zu leben, um körperliche und seelische Zerbrechlichkeit, den Raub am Leben und die schwer einzugestehende Erfahrung von Glück.

Was daraus wird
100 Seiten, Hardcover
Leipziger Literaturverlag, 2012
ISBN: 978-3-86660-148-2

Schwebende Lasten. Ein Roman von Annett Gröschner.

Annett Gröschner erzählt die Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause, die zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen in Weltkriegen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt hat, die sieben Kinder geboren hat und zwei davon nicht begraben konnte, was ihr anhing bis zum Ende. Die unter einer Kirche verschüttet und jeglicher Güter beraubt wurde, die ihren stummen und einbeinigen Mann Karl, der nach der Schicht im Stahlwerk in die Kneipe musste, weil er kein Flaschenbier mochte und gerne Skat spielte auf dem Rücken durch die Welt trug und jeden Abend sieben Haufen dreckige Wäsche vor ihren Füßen hatte und von einem Kran einen guten Überblick und die rechtzeitig starb, bevor sie die Welt nicht mehr verstanden hätte.

Schwebende Lasten
Romanprojekt
Erscheint voraussichtlich Ende 2015 bei der DVA in München.

NEU.STADT. Ein Künstlerbuch mit Texten von Dirk Heidicke

Inspiriert zunächst vom konkreten historischen Ort, begann der Fotograf Hans-Wulf Kunze im Jahr 2009 damit, unter dem Begriff „Neu-Stadt“ Bilder aufzunehmen und zu sammeln. Motivisch griff er dabei aber schon bald über den geografische Raum der Neu-Städte Magdeburgs hinaus und versuchte Wesentliches, Essentielles als Bild zu fassen. Den Begleittext zu dem daraus entstandenen Künstlerbuch schrieb der Magedburger Dramatiker Dirk Heidicke. Der literarische Text steht gleichberechtigt neben den Fotografien, als eine Art zweites unabhängiges Auge, metaphorisch gesprochen – eine zweite, den Bildern womöglich widersprechende Stimme.

NEU.STADT
Hans-Wulf Kunze (Fotografie) und Dirk Heidicke (Text)
Bibliothek Forum Gestaltung Magdeburg, 2013
ISBN: 978-3-9813652-6-9

Straßenbahngedichte

Auf eine lyrische Zeitreise nehmen derzeit achtzig durch hallesche Straßenbahnen kursierende Gedichte Fahrende auf ihren Wegen durch die Stadt mit. Das Projekt geht auf eine Idee der Schriftsteller des Förderkreises von Sachsen-Anhalt zurück. Zu den zeitgenössischen, vorwiegend aus Sachsen-Anhalt stammenden Lyrikern zählen unter anderem Christine HobaChristian Kreis, Holger Leisering, Dieter Mucke, Rainer Kirsch und André Schinkel. Seit diesem Jahr sind auch Dichter der Vergangenheit, von Eichendorff über Novalis bis hin zu Sarah Kirsch, vertreten. Zur Literaturnacht werden die Schriftstellerin und Schauspielerin Elke Domhardt, der Autor Christian Kreis sowie Ronald Gruner, Vorsitzender des Förderkreises der Schriftsteller Sachsen-Anhalt e. V., ausgewählte Gedichte aus dem von der Kunststiftung geförderten Lyrik-Projekt lesen.

Im Gegenlicht. Erzählungen von Christoph Kuhn

Die Menschen in diesen Geschichten sind unterwegs. Sie suchen eine vorübergehende Bleibe, eine Heimstatt, und sie werden heim­gesucht von eingewanderten ungebetenen Gästen. Manche verlassen ihr Zuhause und sind ziellos unterwegs. Sie üben vornehme Zurückhaltung oder sie setzen sich ein, mit Verve und Courage. Sie versuchen, über ihren Schatten zu springen, sind übergriffig, überschreiten ihre Befugnisse. Alle müssen sie etwas aufgeben – die Wohnung, die Heimat, das Leben.

Im Gegenlicht
80 Seiten, Broschiert
Typostudio Schumacher-Gebler GmbH, Dresden 2014
ISBN: 978-3941209299

Boxernasen. Eine Kurzgeschichte von Nina Sahm.

Für die 30-jährige Lea ist ihr Großvater Gustav – ein Boxer im Ruhestand – ein Held. Nur seinen größten Wunsch konnte sie nie erfüllen: Sie wollte sich nicht von ihm trainieren und auf eine Karriere als Boxerin vorbereiten lassen. Nach Gustavs Tod erbt Lea sein Haus und fährt nach Wittenberg. Doch statt seinen Haushalt aufzulösen, taucht sie tief in Gustavs Vergangenheit ein und wird mit vielen Fragen konfrontiert. Ist ihre Großmutter Marlene vor 10 Jahren bei einem Sturz auf der Treppe gestorben oder hatte Gustav die Hände im Spiel? Warum steht Gustavs Pflegekraft Rosa, die sich am Ende nicht mehr um ihn gekümmert hat, nach seinem Tod auf einmal vor der Tür? Und wer ist dieser Jonas, über den Gustav nie sprechen wollte?

Zurück zur Übersicht