Loading...

Der Wettbewerb

Die manuelle Fertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas wurde 2015 in die UNESCO-Liste „Immaterielles Kulturerbe“ aufge­nommen. Eben diese Kunst stand im Fokus des Wettbewerbes „Weltkulturerbe trifft auf Immaterielles Kulturerbe“, den das Land Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Kunststiftung Sachsen-Anhalt veranstaltet hat. Die fünf zum Wettbewerb eingeladenen Künstler sollten sich zu ihrem Objekt vom gesamten Welterbe in Sachsen-Anhalt inspirieren lassen und den Welterbe­gedanken reflektieren. Entstehen sollte ein handwerklich-technisch realisierbares, hochwertiges und vor allem benutzbares Alltagsobjekt aus Glas, das in den Museumsshops vermarktet werden kann.

Sachsen-Anhalt ist das Bundesland, wo sich fast die größte Dichte von Welterbestätten befindet: das Bauhaus Dessau, die Altstadt, Stiftskirche und das Schloss Quedlinburg, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, die Luthergedenkstätten Wittenberg und Eisleben sowie der Naumburger Dom. Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählen außerdem die Himmels­scheibe von Nebra und die frühen Schriften der Reformationsbewegung. Auch Land­schaften in Sachsen-Anhalt sind bei der UNESCO aufgeführt: das Biosphärenreservat Mittelelbe als Teil des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservates Flussland­schaft Elbe sowie sachsen-anhaltische Teile des Harzes im UNESCO-Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen.

In einem Einführungs-Workshop näherten sich die Künstlerinnen und Künstler dem Werkstoff Glas – für Aneta Koutná und Sebastian Richter nicht unbekannt, für die anderen drei hingegen schon; sie kommen aus den Bereichen Bildhauerei und Keramik. Dann war sechs Wochen Zeit für die Gestaltung der Entwürfe, anschließend wurden diese jeweils an einem Tag umgesetzt.

Die Glasmanufaktur Harzkristall in Derenburg, eine der wenigen noch produzierenden Glashütten in Deutschland einer mit mehr als 70jährigen Geschichte, stellte für den Wettbewerb Material und Räume zur Verfügung. Angeleitet wurden die Künstler vom international renommierten Glasmacher Peter Kuchinke. Er lebt und arbeitet vorwiegend in Schweden, lehrt auch dort ebenso wie mitunter in Deutschland. „Einen der weltbesten Glasvermittler“ nennt ihn Kunststiftungs-Direktorin Manon Bursian – zu Recht.

Während des ersten Workshops in der Glasmanufaktur "Harzkristall" in Derenburg (v.l.n.r.): Judith Runge, Sebastian Richter, Julia Schleicher, Peter Kuchinke, Aneta Koutná, Johannes Nagel (Foto: M. Ritzmann)

Bildergalerie »

Zurück zur Übersicht