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Die Reise vom Außen ins Innere

Sechs Fragen an die Autorin Simone Trieder.

Zwischen Halle und Ahrenshoop, Romantik und Gegenwart – Simone Trieder wurde 1959 in Quedlinburg geboren. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Dramatik, Kinderbücher, Radiofeatures, Werke zur Halleschen Regionalgeschichte und arbeitet auch gelegentlich journalistisch. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, war Stadtschreiberin von Halle (Saale) und erhielt 2021 den Hauptpreis der Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart zur Preisfrage „Wächst das Rettende auch?“. Die Kunststiftung hat ihr sechs Fragen gestellt, zu Novalis, der Suche nach Inspiration und dem Leben als Schriftstellerin.

Kevin Hanschke: Was werden Sie im Garten des romantischen Schlosses Oberwiederstedt vorlesen und wie sind die Texte entstanden?

Simone Trieder: Ich lese aus meinem kleinen Prosaband „Fundervoll“. Die Texte entstanden größtenteils vor dem Aufenthaltsstipendium der Kunststiftung in Ahrenshoop. Der Text „Wichtig sind Tage, die“ wurde 2021 von der Akademie für gesprochenes Wort Stuttgart ausgezeichnet. Beide erzählen besondere Geschichten, die gut in den Garten von Schloss Oberwiederstedt passen.

Kevin Hanschke: Inwieweit hat Sie der Aufenthalt in Ahrenshoop zu Ihren Texten inspiriert?

Simone Trieder: In Ahrenshoop habe ich „Fundervoll“ für den Druck vorbereitet. Und ich habe Überarbeitungen der Texte vorgenommen und Korrekturen. Das sind Dinge, für die die Ruhe dort perfekt ist.

Kevin Hanschke: Was inspiriert Sie sonst, wenn Sie schreiben oder über ihre Themen nachdenken?

Simone Trieder: Es sind oft geschichtliche Themen, Biografien von Persönlichkeiten, die leider vergessen sind.

Kevin Hanschke: Welche Rolle spielt Novalis für Sie in der Gegenwart?

Simone Trieder: Da ich mich auch mit dem Braunkohle-Industriellen Riebeck befasst habe, fand ich es spannend, dass Riebeck die Braunkohlegebiete nutzte, die Novalis zuvor erkundet und dokumentiert hatte. – Braunkohle, die heute noch abgebaut wird, zum Beispiel in Profen.

Kevin Hanschke: Was macht Novalis zu einem besonderen Intellektuellen Sachsen-Anhalts?

Simone Trieder: Die Reisen vom Außen ins Innere, die er beispielsweise in dem Gedicht „Der ist der Herr der Erde“ beschrieb.

Kevin Hanschke: Was bedeutet es für Sie Autorin zu sein?

Simone Trieder: Das Fassen der Welt in Sprache bedeutet mir sehr viel, auch wenn es nur Puzzleteile sind, die ich zu fassen bekomme.

Simone Trieder, geb. 1959 in Quedlinburg. Nach dem Studium der Sonderpädagogik in Rostock Regieassistentin an Theatern in Zwickau, Karl-Marx-Stadt und Halle. Seit 1992 freie Autorin, veröffentlichte Biografien, Bücher zur regionalen Kulturgeschichte, Features für den Funk und Erzählungen. Zuletzt »Zelle Nr. 18« mit Lars Skowronski. Mitglied des PEN.



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