Loading...

Filmnacht 2009

1. Lange Filmnacht am 15. Oktober 2009 im Studio Halle:

  • Janas Sommer – Ein Dokumentarfilm von Daniel Krüger aus Magdeburg
  • Cholita Libre: Wer nicht kämpft hat schon verloren – Ein Dokumentarfilm von Jana Richter und Rike Holtz aus Magdeburg
  • TupperHeldin – Ein Dokumentarfilm von Jördis Kühne aus Halle (Saale)
  • Muttermal – Ein Animationsfilm von Murat Haschu aus Halle (Saale)
  • Ein Spiel. Ein Experimentalfilm von Nancy Jahns aus Halle (Saale)

Janas Sommer – Ein Dokumentarfilm von Daniel Krüger aus Magdeburg

Jana ist ein ganz normaler Teenager. Sie geht zur Schule, hängt am liebsten mit ihren Freunden rum und will später Sängerin werden. Doch etwas Wichtiges fehlt ihr: eine richtige Familie. Jana ist ohne Eltern aufgewachsen. Der Vater konnte sich nicht um sie kümmern, die Mutter kennt sie nicht. Seit zwei Jahren lebt sie in einem Kinderheim in Gardelegen/Sachsen-Anhalt. Mit 15 Jahren steht Jana nun an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Immer wieder stellen sich ihr Fragen nach der eigenen Herkunft und Identität. Sie möchte die Frau treffen, die ihr helfen kann: ihre Mutter. Dabei begleiteten der Regisseur Daniel Krüger und sein Team Jana einen Sommer lang. Das Resultat ist ein humorvoller Dokumentar film, authentisch und voller visueller Kraft.

Filmlänge: 71 Minuten
Entstehungsjahr: 2009
Regie, Drehbuch: Daniel Krüger
Kamera: Dietmar Krause, Daniel Krüger
Ton: Denny Ebeling, Heide Pennigsdorf, Franka Kretschmer
Musik: Chase the Dragon
Sounddesign: Mathias Schieweck
Produktion: Freistil Film/ Daniel Krüger

Cholita Libre: Wer nicht kämpft hat schon verloren – Ein Dokumentarfilm von Jana Richter und Rike Holtz aus Magdeburg

Was SIE wollen, das schaffen SIE. SIE können verlieren, aber das heißt nur, dass SIE weiter kämpfen werden. Natürlich sind SIE stärker als alle Männer dieser Welt. SIE sind Cholitas, Nachkommen der Quechua- oder Aymara-Indianer Boliviens. Ihre Haare sind zu zwei langen Zöpfen geflochten. Sie tragen einen Herrenhut, ein farbenprächtiges Schultertuch und einen dazu passenden Rock. Und: SIE sind Wrestlerinnen, die Starken ihrer Kultur, die es schaffen, die Versorgung der Familie und den Haushalt alleine zu meistern. Die vier vorgestellten Cholitas kämpfen auf Augenhöhe mit den Männern im Ring. Sie schonen sich nicht, sie unterstützen sich gegenseitig, verbessern und korrigieren sich. Jana Richter und Rike Holtz, zwei junge Filmemacherinnen aus Sachsen-Anhalt, widmeten sich einem internationalen Thema und zeigen ungewöhnliche Bilder.

Filmlänge: 72 Minuten
Entstehungsjahr: 2009
spanisch mit deutschen Untertiteln
Regie, Drehbuch: Jana Richter, Rike Holtz
Kamera, Schnitt, Produktion: Jana Richter
Ton: Rike Holtz
Sounddesign, Mischung: Alexander Heinze

TupperHeldin – Ein Dokumentarfilm von Jördis Kühne aus Halle (Saale)

Gabi, die nach der Wende ihre Arbeit verlor, deren Kinder aus ihrer Wohnung in Halle-Silberhöhe ausgezogen sind, wagt mit Tupperware einen Neuanfang. Sie lädt ein zu Tupper-Partys, die unter Hausfrauen einen gewissen Kultstatus genießen. In Privatwohnungen werden die bunten Plastikdosen und Küchengeräte vorgestellt, es wird gemeinsam gekocht, gebacken, Getränke geshakt. Getauscht werden Produkte, Geld, Erfahrungen – Kundinnen und Verkäuferin kommen sich so näher als in jedem Laden – wohl das Geheimnis des Verkaufserfolgs seit den 1940er Jahren. Über die Waren wird Gemeinschaft gestiftet. Die Filmemacherin Jordis Kühne begleitete in Halle (Saale) über Monate Ihre TupperHeldin Gabi und wurde im Juli 2008 für ihren Erstlingsfilm mit dem MDM-Nachwuchspreis für das beste Pitching des Stoffes ausgezeichnet.

Filmlänge: 14 Minuten
Entstehungsjahr: 2009
Regie und Schnitt: Jördis Kühne
Kamera: Hagen Döcke
Tonbegleitung: Christine Schön

Muttermal – Ein Animationsfilm von Murat Haschu aus Halle (Saale)

Ein Muttermal macht eine Reise durch den Kopf eines Menschen und wird Zeuge von befremdlichen Ereignissen. Das Gehirn verarbeitet verstörende Erinnerungen, die als Metaphern für elterliche Gewalt, für Missachtung und Gleichgültigkeit stehen. In den Reminiszenzen wird von Empfängnis und Geburt, von innerfamiliärer Gewalt, von der Abgrenzung der Menschen gegenüber anderen, ihrer Gleichgültigkeit, vom Werteverfall in der Gesellschaft erzählt.

Filmlänge: 14 Minuten
Entstehungsjahr: 2009
Drehbuch, Animation, Schnitt: Murat Haschu
Ton und Sound Design: Claus Störmer
Musik: Steffen Ehrhardt

Ein Spiel. Ein Experimentalfilm von Nancy Jahns aus Halle (Saale)

Tischtenniskellen – ungeordnet in einem Schrank, so abgenutzt, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. Doch im Laufe der Zeit haben sie durch das Duell Unzähliger ihren Charakter bekommen. Jedoch nicht durch das Spiel. Die Gefühlsausbrüche ihrer „Spielherren“ haben sie durch deren Ärger und Freude gezeichnet. Die Schönheit, der zum Teil gehäuteten Objekte, die im Film wie Wesen erscheinen, ist überwältigend. Hervorgeholt aus dem Dunkel des Schrankes wird ihre Präsentation dreimal wiederholt und inszenatorisch so gesteigert, dass keine Intensivierung oder bloße Wiederholung  mehr möglich ist. Das Spiel ist aus.

Filmlänge: 2.37 min
Entstehungsjahr: 2009
Regie: Nancy Jahns
Schnitt: Andreas Sachsenmaier

Zurück zur Übersicht