Flaches Land
In
ihrem Roman „Flaches Land“ erzählt die Autorin Anne Hahn die Geschichte dreier
Frauen: Großmutter, Mutter und Enkelin. Nach dem Tod der Mutter begibt sich die
Erzählerin auf eine Spurensuche nach sich selbst und begegnet dabei der
Vergangenheit aller drei Generationen. Die Kindheitserinnerungen und
unerfüllten Sehnsüchte der Mutter spielen dabei ebenso eine Rolle, wie die
existenziellen Erfahrungen der Großeltern, die sich als Vertriebene nach dem 2.
Weltkrieg nur mühsam im neuen Leben eingewöhnen. Die sinnlichen Beschreibungen
der Altmark und der Flüsse Elbe und Havel bilden dabei immer wieder einen
Anlass für die Erzählerin, auf die eigene Kindheit in einem Neubaublock
inmitten Magdeburgs zurückzublicken und sie den Erlebnisse ihrer Großmutter im
böhmischen Erzgebirge der Vorkriegszeit entgegenzustellen.
Während
ihres Arbeitsstipendiums arbeitete die Autorin an der Fertigstellung des Romanmanuskriptes
und recherchierte dafür unter anderem in der Altmark und in Tschechien.
Käsebiers Ausflug
"Käsebiers
Ausflug" spielt an einem Wochentag im Juli des Jahres 2004 und handelt vom
einem Mann, der sich Käsebier nennt. Da er sein Gedächtnis verloren hat, ist
ihm sein richtiger Name nicht bekannt. Bei der Suche nach einer eigenen
Identität begegnen Käsebier vier Menschen. Wanda, die schöne rothaarige Frau,
die Käsebier mit zu sich nach Hause nehmen wird, Richard, der Maler und
Lebenskünstler und Geliebter Wandas, Asch, das junge Straßenkind und
schließlich Fabian, der fünfjährige Sohn Richards. Die fünf Kapitel des Romans,
jeweils aus wechselnden Perspektiven der Handelnden erzählt, kreisen um diesen
engen Figurenkosmos. Käsebier erlebt die Stadt, in der er sich befindet und die
er wegen seines Gedächtnisverlusts zunächst nicht identifizieren kann, in
vielen Facetten, zu Fuß, per Straßenbahn, in den Kneipen und Clubs, Läden und
Kirchen, in Parks und auf Spielplätzen. Im letzten Kapitel verdichtet sich die
Ahnung des Lesers, Käsebiers Vergangenheit erklären zu können, doch das Ende
bleibt offen.
Während
ihres Aufenthalts in Ahrenshoop konnte die Schriftstellerin die Arbeit an ihrem
im Jahr 2004 begonnenen Roman beenden.
Anne Hahn liest einen Auszug aus ihrem Roman "13 Sommer"
(8:41 min)
1966 in
Magdeburg geboren | 1986-1988 kulturelle Mitarbeiterin des Bezirkrates
Magdeburg Nord | 1990 Erstellung eines Hörspielskriptes durch eine Förderung durch
das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt | 1994/95 Auslandsaufenthalt in
Florenz, Italien | 1998 Abschluss des
Studiums der Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik an der Humboldt
Universität Berlin | seit 1999 freie Mitarbeiterin der jungen Welt,
Tagesspiegel, Leipziger Volkszeitung, Kreuzer, taz, Magdeburger Volksstimme,
Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, jungle world: Veröffentlichungen von
Essays, Porträts, Reportagen, Literaturrezensionen und Kolumnen | 2000 sechsmonatiges
Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds Sachsen-Anhalt | lebt und arbeitet
als Schriftstellerin und Subkulturforscherin in Magdeburg und Berlin
Publikationen:
Sklavenmarkt, Utopie und Verlust. Zum Werden und Vergehen einer Veranstaltungsreihe im Unterleib Berlins. Lukas, Berlin 2000
Dreizehn Sommer. Roman. Schirmer/Graf, München 2005
mit Frank Willmann: Satan, kannst du mir nochmal verzeihen, Otze Ehrlich, Schleimkeim und der ganze Rest. Ventil, Mainz 2008
Pogo im Bratwurstland. Punk in Thüringen. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2009
mit Frank Willmann: Der Weiße Strich. Vorgeschichte und Folgen einer Kunstaktion an der Berliner Mauer. Christoph Links Verlag, Berlin 2011
Beiträge in Anthologien:
Der Clubgeist, oder Wie ich fast zum Fußball gekommen bin. In: Frank Willmann (Hrsg.): Fußballland DDR, Anstoß, Abpfiff, Aus. Eulenspiegel, Berlin 2003, S. 48–49
Der Silberne Würfel. In: Corinna Waffender (Hrsg.): Kanzlerinnen, schwindelfrei. Über Berlin. Transit, Berlin 2005, S. 59–70
Weiß. Erzählung. AHRENSHOOPER SEITEN, Stipendiaten des Künstlerhauses Lukas aus den Jahren 2003, 2004 und 2006, Edition Hohes Ufer, Ahrenshoop, 2006, S. 65-69
Ausbruch aus der Langeweile. In: Frank Willmann (Hrsg.): Stadionpartisanen. Fans und Hooligans in der DDR. Neues Leben, Berlin 2007, S. 155–174
Freundesland. Erzählung. In: Pauschal ins Paradies, Herausgeber: Andreas Gläser, Leipzig/Dresden, Voland & Quist, 2007, S.13-20
Insulin, Erzählung. In: Angst, Konkursbuch 46, Herausgeberinnen: Corinna Waffender und Regina Nössler, Konkursbuchverlag Tübingen, 2007, S. 186-198
Gramfeld. In: Christoph Meueler u. a. (Hrsg.): Hypochonder. 21 Texte über eingebildete Kranke. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2008, S. 37–50
Der lange Weg nach Wien: Das definitve und endgültige Autorenfußball-Europameisterschaftsbuch 2008. Fußballreportagen. Herausgeber: Christoph Meueler, Torsten Schulz, Frank Willmann, Voland & Quist, 2008
Leben in der DDR: Bilder und Geschichten. Herausgeber: Franziska Kleinert, Eulenspiegel Verlag, 2009
Käsebiers Heimsuchung. Erzählung. konkursbuch 49, Heimat, Herausgeber: Corinna Waffender, konkursbuch Verlag, 2010, S. 136-141
Im Zeichen des Clubs. In: Frank Willmann (Hrsg.): Zonenfussball. Von Wismut Aue bis Rotes Banner Trinwillershagen. Verlag Neues Leben, Berlin 2011, S. 51–58
Bördeferkel. Erzählung. Punkstories, Hrsg. Thomas Kraft u.a., Langen-Müller, 2011, S. 119-123
Blätter zur Landeskunde, „Der Weimarer Montagskreis“, Hrsg. Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, zus. mit Frank Willmann, 2011