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Jennifer Brachmann

Modedesignerin

Arbeitsstipendium
Januar – Juni 2013

Postklassische Männermode. Hybride Klassiker

Soll Männermode nicht besonders schräg, hipp und für die meisten untragbar sein, sind die Möglichkeiten im Design – ganz anders als bei der schnelllebigen Frauenmode – recht begrenzt. Änderungen vollziehen sich langsamer, kontinuierlicher, bei Klassikern wie Oberhemd, Trenchcoat, Norfolkjacke und Riding Breeches beinah unmerklich. Eben diese über Generationen entwickelten Klassiker mit ihren prägnanten Merkmalen sind das Rohmaterial für Jennifer Brachmanns postklassische Kollektion. Sie zerlegte die bewährten Kleidungsstücke in ihre typischen Bestandteile und erhielt so frei kombinierbare Module, angelehnt an das Baukastenprinzip der Architektur. Beim Trenchcoat entschied sich die Designerin z. B. für die Kragenform, die Schulterpasse und den spezifischen Stoff – leicht wiederzuerkennende Basisteile mit ausgereifter Form und Funktion. Ob und wie diese zusammen wirken, prüfte Jennifer Brachmann in verschiedensten Kombinationen. Die von ihr erarbeiteten Schnitte, die das Aneinanderfügen traditionell nicht zusammengehöriger Teile erlauben, sind echte Innovationen. Entstanden sind hybride Kleidungsstücke – formal unvertraut, doch mit hervorblitzendem Bekannten. Ein Reservoir für tragbare Mode.

Vita
1980 in Gera geboren | 1998 – 2004 Architekturstudium an der Technischen Universität Dresden, 2004 – 2010 Modedesignstudium an der Burg Giebichenstein – Kunsthochschule Halle, 2008–2009 Designpraktikum bei Veronique Branquinho in Antwerpen | 2006 Preisträgerin des Wettbewerbes Weltgewänder der Deutschen Welthungerhilfe, 2010 in der Endauswahl des Bayerischen Designpreises 2010 | seit 2011 freiberufliche Modedesignerin, 2012 Gründung des Labels BRACHMANN | lebt und arbeitet in Halle (Saale)