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Juliane Sieber

Malerin

Arbeitsstipendium
April – September 2008

Ballungsraum

Im Rahmen ihres Stipendiums beschäftigte sich die Künstlerin Juliane Sieber mit dem Thema Ballungsraum. Das Themenfeld dicht bebauter städtischer Landschaften projiziert die Künstlerin auf die Leinwand: Mit künstlerischen Mitteln verbaut sie den Raum der Bildfläche. Durch das bewusste Spiel mit Zentralperspektive und farblicher Verdichtung erzeugt sie so formale Ballungsräume, die sie den offenen Weiten unbemalter Flächen entgegensetzt. Die Akteure sind in diesen Ballungsgebieten verschwunden, das Koordinatensystems löst sich auf und die Karten müssen neu gemischt werden. Die Ergebnisse des Arbeitsstipendiums wurden im September 2008 in einer Ausstellung im FORUM für MALEREI, Halle, präsentiert.

Internationales Arbeitsstipendium: Istanbul März – Mai 2013

Stadtbilder

Während ihrer Zeit in Istanbul unternahm Juliane Sieber den Versuch, der Stadt anhand ihrer eigenwilligen Siedlungs- und Baugeschichte näher zu kommen und sie zu ergründen. Dazu betritt sie verschiedene historische Kapitel - durchschreitet byzantinische Stadttore, bestaunt große Moscheenkomplexe und Paläste osmanischer Zeit, verirrt sich in verwinkelten orientalischen Gassen und verliert sich unter kuppelgedeckten ausufernden Basaren. Orientalische Labyrinthe der Altstadt erschweren die abendländisch geprägte Orientierung. Dieser folgend stößt sie auch auf Ausläufer moderner Metropolen –  im Bankenviertel ragen Hochbauten in den Himmel, es locken glitzernde Geschäftsmeilen und in der Peripherie sprießen Satellitenstädte aus dem Boden. Hochstraßen, Brücken und Tunnel bahnen ihren Weg durch Rudimente vergangener Zeit. Der Künstlerin offenbart sich eine Stadt, die extreme Gegensätze vereint und diese im nächsten Moment wieder erbarmungslos aufeinanderprallen lässt. Ein berauschend schöner und ermüdend spröder Ort, turbulent und lärmerfüllt, manchmal, in der Nähe des Wassers, auch meditativ ruhig. Die Eindrücke und Reflexionen Juliane Siebers finden Ausdruck in fotografischen Zeugnissen. Ihre Bilder zeigen ruhige, atmosphärisch sehr unterschiedliche Architekturen und fokussieren – im Bild und untereinander – die baulichen Kontraste zwischen gewachsener Stadt und zeitgenössischer Bauwut. Die Millionen Einwohner, die die Stadt ausmachen und beleben und für die sie wächst und sich wandelt, sind den Aufnahmen auf rätselhaf­te Weise entschwunden.
Vita
1976 in Berlin geboren | 1997 – 2004 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle (Saale), Fachbereich Malerei/Textil, Abschluss: Diplom | 1998 Studienreise nach Australien | 2002 Studienreise nach Chile und Bolivien | 2001 – 2007 Künstlerische Gestaltung verschiedener Innenräume des St. Elisabeth und St. Barbara Krankenhauses, Halle (Saale) | lebt und arbeitet seit 2004 als freischaffende Künstlerin in Halle (Saale)   Mitarbeit an Ausstellungen (Auswahl) Foyer für junge Kunst, HypoVereinsbank, Halle (Saale), 2008 Ars Hallensis, Ausstellung in der Volkspark-Galerie, Halle Saale), 2004 Große Kunstausstellung, Kunsthaus Villa Kobe, Halle (Saale), 2004 Japanische Ode an Goethe, Ausstellung mit japanischen Kalligraphien und Tuschmalern, Schloss Neuenburg, Freyburg/Unstrut, 2000 Teetrinken zu Kriegszeiten, Ausstellung im historischen Sol- und Kurbad Wittekind, Halle (Saale)