Herzstücke
Während eines Auslandstipendiums der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Istanbul machte sich die Künstlerin mit der traditionellen Technik der Miniaturmalerei vertraut. Dort traf sie auch auf die mystische Gedankenwelt des Sufismus, in der Gott als Liebender und der Glaube an ihn als höchste Form der Liebe verstanden wird. Die eigentümliche Metaphorik sufischer Dichtung, die Zahlen, banale Alltagsgeschehnisse und naturwissenschaftliche Phänomene mit religiöser Bedeutung auflädt, inspirierte die Künstlerin zu ihren Herzstücken. Angelehnt an die Lobpreisung Allahs durch die Rezitation seiner 99 schönsten Namen, entwickelte sie eine Installation aus 9 Formen der Liebe, dargestellt durch 99 Attribute und 9 Miniaturen, denen typische Beziehungen im organischen und anorganischen Sein aus Lehrbuchabbildungen zugrunde liegen. Echtes Gold und Samt unterstreichen eine ehrfürchtige Stimmung.