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HALT

Anne Martin konzentriert sich gegenwärtig in ihrem bildhauerischen Schaffen auf die materiellen Gegebenheiten von umfließendem Glas und umschließendem Holz. Dabei lotet sie die Grenzen beider Materialien aus und verweist zugleich auf menschliche und gesellschaftliche Prozesse. Glas als halbtransparente Wand symbolisiert in ihren Arbeiten Trennung und Verbindung zugleich. Die Künstlerin versteht es als Sinnbild einer höheren Ordnung – transparent und lesbar, aber physisch undurchdringlich. Holz dagegen ist ein Versuch, dem menschlichen Ich eine berührbare Substanz zu geben. Die Metamorphose von Holz zu Holzkohle, die beim Zusammentreffen der beiden Materialien stattfindet, ist gleichbedeutend mit persönlichem und sozialem Wandel, erzählt von Intensität, Durchdringung, Veränderung, Verlust und Beständigkeit. In der Arbeit „HALT“ setzt sich Anne Martin mit dem Thema Verhältnis– Verhalten – Haltung – Halt auseinander. Im Sandgussverfahren wurden die Glasplatten geformt. In das noch heiße, viskose Glas stieß die Künstlerin spitze Holzpfähle, die nun das Glas halten. War es zunächst das Holz, dessen Einwirken das Glas verformt, ruht nun das Gewicht des Glases auf den Holzpfählen. Diese Wechselwirkung beider Materialien schafft auf berührende Weise eine Verknüpfung zwischen Moment und Dauerhaftigkeit. Sie verweist auf die Relevanz von Begegnung und Verantwortung.

Die Dimensionen der entstandenen Glasplatten variieren zwischen 60 bis 90 cm x 120 bis 140 cm bei einer Materialstärke von 3 bis 5 cm. Die Birkenholzpfähle variieren zwischen 160 und 200 cm Länge, bei einem Durchmesser zwischen 10 und 15 cm.



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