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Stilles Volk

Drei Monate verbrachte Franca Bartholomäi in New York. Vermittelt durch die Kunststiftung konnte sie ein Atelier des renommierten International Studio and Curatorial Program (ISCP) mit Panoramablick auf Manhattan beziehen. Stipendiaten aus aller Welt können dort jeweils für ein paar Monate arbeiten und sich von der faszinierenden Stadt inspirieren lassen. Das Team des ISCP organisiert für die Künstler Kontakte zu Kuratoren, Museen, Galerien und Presse. Franca Bartholomäi, die wegen der heutzutage selten verwendeten, von ihr aber bevorzugten Technik, dem Holzschnitt, unfreiwillig in die Rolle einer Exotin rutschte, knüpfte Kontakte und verkaufte einige Arbeiten an die New York Public Library. Franca Bartholomäi beherrscht die Holzschnitttechnik mit außergewöhnlicher Brillanz und Perfektion. Spielend gelingt es ihr, einen Bogen zwischen der Tradition europäischer Druckgrafik und der Gegenwart zu schlagen, indem sie sich direkt oder indirekt auf die Malerei des Mittelalters, auf die frühe Druckgrafik und den deutschen Expressionismus bezieht. Vielfältig sind Symbole, Anspielungen und Querverweise. In diese vertraut wirkenden Szenarien brechen Elemente aus Comic, Fantasy, Science Fiction und Versatzstücke aus der Popkultur ein: Ein verwirrendes Nebeneinander von Altem und Neuem, von Zeitlosem und Vergänglichem, von Stillstand und Bewegung. Gegensätzliches wird auch in ihrem Grafikzyklus »Stilles Volk« konfrontiert, der in New York entstand. Mit Naturmystik und Romantik suchte die Künstlerin bewusst einen Gegenpol zur prosaischen Geschäftigkeit der Metropole, denn: »stilles Volk« wird in Island die Schar der Elfen genannt. Ihre heimliche Wirksamkeit bezeugt sich in Franca Bartholomäis Bildern vor allem im »Weben« einer oftmals heiteren, manchmal melancholischen, mitunter bedrohlichen assoziativen Kette, die von einem Bildraum in den nächsten führt.



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