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Vor und Zurück/ Back and Forth

Ausgangspunkt des geplanten zeichnerischen Forschungsprojektes waren 63 nicht restaurierte, aus Ägypten stammende, spätantike Stofffragmente aus dem Besitz des Kulturhistorischen Museums Magdeburg, die etwa 1500 bis 2000 Jahre alt sind und zur Mumifizierung von Verstorbenen genutzt wurden. Die Künstlerin ist während des Stipendiums nach Kairo gereist, um dort die Komplexität von Zeiterfahrungen auszuloten und der Frage nachzugehen: Wie komme ich in Kontakt mit einem Gegenstand aus einer „anderen Zeit“? Bevor sie die Reise angetreten hat, hatte die Künstlerin eine ungefähre Vorstellung, wie die Arbeit aussehen könnte, die sie im Anschluss realisieren wollte. Ihre Vorgehensweise besteht darin, ausgehend von fotografischen Vorlagen, Zeichnungen zu entwickeln. Die Zeichnung dient ihr dabei als ein Medium der Verlangsamung und der Annäherung. Diese Arbeitsweise funktionierte diesmal nicht. Tatsächlich waren die Eindrücke aus Kairo so intensiv, dass die Transformation in „Eigenes“ im Medium Zeichnung nicht gelingen wollte. Die angefertigten Fotografien brauchten und vertrugen keine Weiterbearbeitung. Der Künstlerin kam daraufhin Dr. Anja Preiß, eine Kunsthistorikern, die sich mit spätantiken Stofffragmenten befasst hat, in den Sinn. Großzügig hatte sie ihr Einblick in ihr Forschungsmaterial gewährt. Besonders fasziniert war die Künstlerin von ihrem Umgang mit der Forschungsliteratur zu dem Thema. Sie hat alle Schmutztitel kopiert und abgeheftet. Eine Zeichenserie, die auf europäische und nordamerikanische Fachliteratur referiert, schien Juliane Laitzsch daher eine gute Ergänzung. Sowohl Zeichnungen als auch Fotos wurden im Format DinA3 realisier. Sie tragen den Arbeitstitel „teppichwerberisch“ und werden im Rahmen der Ausstellung „A ist ungleich A“ in der Galerie oqbo, im Herbst 2019 in Berlin zu sehen sein.



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