Katharina Gahlert im Gespräch mit Ursula Kollritsch

In der neuen Folge spricht Ursula Kollritsch mit Katharina Gahlert, Textil- und Installationskünstlerin aus Halle (Saale). Ihre Arbeiten kreisen um Landschaften – sichtbare wie unsichtbare – und um die Frage, wie Orte, Menschen und innere Bilder miteinander verwoben sind.
Residencies spielen für Katharina eine zentrale Rolle: Momente, in denen sie ihre gewohnte Spur verlässt, neue Rhythmen findet und eine seltene Außenperspektive auf die eigene Praxis gewinnt.
Die beiden sprechen über die Sehnsucht nach einem echten, tief empfundenen Naturerlebnis – nach einem Anderen, das sich zwischen Spiritualität, Fremdheit und Verbundenheit bewegt. Katharina erzählt von ihrem Pond-Farm-Stipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, das sie nach Kalifornien führte, mitten in den Redwood State Park – einem Ort, an dem die Keramikerin Marguerite Friedlaender-Wildenhain lebte und die amerikanische „Pottery Craft Movement“ mitbegründete. In dieser weiten Wildnis begegnete Katharina dem lebendigen, atmenden Wald, der Dehnbarkeit von Zeit und dem Überangebot an Freiheit. Was passiert, wenn man plötzlich nur für sich selbst denkt? Wie hält man flüchtige Situationen fest, ohne sie zu fixieren? Und wie findet man in völliger Abgeschiedenheit Zugang zu inneren Schichten, die lange verschlossen waren?
Außerdem geht es um Katharinas Residency bei Uppsala, über die von ihr mitbegründete Künstlerinnengruppe Stella Matko und das für sie außergewöhnlich reiche Jahr 2025 – und den Gedanken, dass Mut immer Bewegung bedeutet. Denn Erstarren ist Angst, und Weitergehen ist Kunst.
Abbildung: Katharina Gahlert, Zeichnung: Xenia Fink
Schnitt der Folge: Anne Sailer
Hier mehr erfahren:
Katharina Gahlert – Bildende Kunst
zur japanischen Porzellanreparatur: Kintsugi – Wikipedia
zur koreanischen Patchworktechnik: Bojagi – Wikipedia
Zur Moderatorin und Autorin Ursula Kollritsch und ihrem Podcast Bücher feiern: sommerfrisch.de
