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Internationales Arbeitstipendium ARMENIEN

„Auf den Spuren Heinrich Theodor Wehles im Kaukasus“

Das internationale Arbeitsstipendium in Armenien im Jahr 2007 lud KünstlerInnen aus den Bereichen Grafik, Malerei oder Fotografie dazu ein, zwei Monate auf den Spuren des sorbischen Landschaftszeichners und Grafikers Heinrich Theodor Wehle im Kaukasus zu wandeln. Florian Bielfeldt erhielt dieses Stipendium und bereiste zwei Monate Armenien. Die Arbeitsergebnisse sind derzeit noch bis 15. Juli 2015 im Stadtmuseum Halle in der Ausstellung OUT FOR A SMOKE zu sehen.

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt vergibt 2015 zum zweiten Mal ein internationales Arbeitsstipendium in Armenien, das Kunstschaffenden aller Sparten eine zweimonatige Expedition in Armenien „auf den Spuren Heinrich Theodor Wehles im Kaukasus“ ermöglicht.
Heinrich Theodor Wehle (1778–1805), der für die Dessauer Chalcografische Gesellschaft tätig war, brach 1802 mit einer geologisch-wissenschaftlichen Expedition, die die Erkundung von Bodenschätzen zum Ziel hatte, in den Kaukasus, nach Georgien und Nordarmenien auf. Er arbeitete dort als Topograph und Kartenverwalter und zeichnete mit Feder und Pinsel außerdem verschiedenste Landschaften und Bauwerke, die ihn tief beeindruckten.
Unter seinen Darstellungen sind solche, die das Gesehene exakt wiedergeben. Bei anderen hingegen geraten die Landschaften zu fast abstrakten Chiffren. Seine Reisezeichnungen, die wegen der Kürze des Verweilens an den einzelnen Stationen in knapper Zeit entstehen mussten, zeigen einen souveränen Zugriff auf die Motive, die in kleinem Format wiedergegeben wurden. Heinrich Theodor Wehle ist der erste Grafiker der den Kaukasus als Gegend künstlerischer Darstellung erschloss und dabei ein ganz eigenes künstlerisches Formenvokabular entwickelte: Die Spontanität als wesentliches Element der Zeichnung, als unmittelbarer Ausdruck des durch den Künstler Gesehenen und Empfundenen rührt aus der Einfachheit der Mittel, die es erlauben, ohne größere Vorbereitungen das Gewollte zu Papier zu bringen. Dort, wo Wehle in Eile seine Eindrücke hinwarf, entstanden die Besten seiner Zeichnungen – sie werden zur eindrücklichen Chiffre, zu einer knappen und prägnanten Verkürzung auf das Wesentliche. Von der Gefühlswelt des Sturm und Drang und der beginnenden Romantik beeinflusst, sind seine jeweiligen Stimmungen bei der Entstehung der Zeichnungen oft spürbar.
Mit der Umsetzung dieses Stipendiums der Kunststiftung, welches durch das Auswärtige Amt gefördert wird, soll herausgefunden werden, wie die von Wehle dargestellten Schauplätze – so sie noch aufzufinden sind – heute unter völlig anderen kulturellen Einflüssen auf Künstler wirken. Partner der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Armenien ist das ACCEA – Armenian Centre for Contemporary Experimental Art, eine der wichtigsten Einrichtungen für zeitgenössische Kunst in Armenien, das seit 1995 alle zwei Jahre den Armenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratiert und dadurch großes internationales Ansehen genießt.
Die/der Stipendiat/in kann ab Oktober für acht Wochen in Begleitung eines ortskundigen Führers der ACCEA durch Armenien zu den Stätten reisen, an denen Wehle zeichnete. Die Arbeitsergebnisse des Stipendiums sollen in Ausstellungen in Sachsen-Anhalt und Armenien präsentiert werden. Das Stipendien ist mit 2.000 EURO dotiert. Reise- und Unterbringungskosten werden von der Landeskunststiftung übernommen.
Literatur zum „Einsehen“: Im Reich der schönen, wilden Natur. Der Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle (1778–1805). Katalog zu den Ausstellungen im Sorbischen

Hinweise zum Bewerberverfahren Zeitraum des Stipendiums
Der Zeitraum des Stipendiums zwischen Oktober und Dezember 2015 (max. zwei Monate) kann frei gewählt werden.

Art und Umfang des Stipendiums
Die Kunststiftung trägt die Kosten für zweimonatiges Arbeitsstipendium, die Miete des Apartments sowie die Reise- und Auslandskrankenversicherungskosten. Außerdem erhält der Künstler ein Stipendium in Höhe von 1.000,00 Euro pro Monat.

Voraussetzungen und Bedingungen
Gefördert werden Kunstschaffende aus allen Sparten (Bildende Kunst, Musik, Design, Literatur etc.), die ihren Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt haben und berufliche Erfolge nachweisen können. Studierende können sich nicht bewerben. Die zeitliche Verfügbarkeit im beantragten Stipendienzeitraum wird vorausgesetzt.

Auswahlverfahren
Über die Bewerbungen entscheidet der Stiftungsrat der Landeskunststiftung mit Unterstützung des künstlerischen Beirates. Maßstab für eine Beurteilung ist die künstlerische Qualität des Vorhabens und der eingereichten Arbeitsproben sowie die Aussagekraft des Motivationsschreibens.

Widerruf oder Rücknahme der Bewilligung
Die Bewilligung der Fördermittel wird zurückgenommen und die geförderte Person zur Rückzahlung der Förderbeträge verpflichtet, wenn die Förderung durch unzutreffende Angaben erlangt wurde oder Umstände eingetreten sind, die den Förderungsbedingungen nicht mehr entsprechen bzw. die geförderte Person nicht mehr in der Lage ist, ihre als förderungswürdig erachteten künstlerischen Projekte zu beginnen oder fortzusetzen.

Bewerbungen können bis zum 27. Juli 2015 (Posteingangsstempel der Kunststiftung) eingereicht werden.

Mit freundlicher Unterstützung des

 

Antrag

Förderrichtlinien

Abbildung: H. T. Wehle, Kulturhistorisches Museum Görlitz | Gestaltung: atelier42Download

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