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Julia Schleicher – Museum Schloss Moritzburg Zeitz – Deutsches Kinderwagenmuseum (Burgenlandkreis)

Julia Schleicher: Fatschenkinder

Ein kleines, eher unscheinbares Exponat fiel Julia Schleicher gleich zu Beginn ihres Besuchs im Zeitzer Kinderwagenmuseum auf: Die winzige Darstellung eines so genannten Fatschenkindes hinter Glas. Sie zeigt das Andachtsbild eines Jesuskindes. Der Ausdruck „fatschen“ bedeutet „eng wickeln“, heute kennt man ihn auch als „pucken“. Diese Fatschenkinder waren früher weit verbreitet. Häufig wurden sie in kleine Objektrahmen oder in ein Kästchen gebettet und mit Schmuck verziert. Novizinnen erhielten sie beim Eintritt ins Kloster, auch Hochzeitspaare bekamen sie geschenkt. Lange dienten sie zudem als Andachtsbild für den Hausgebrauch. Besonders angetan war Julia Schleicher von der Vielfalt der Darstellungen dieser Fatschenkinder. Und so lieferte ihr die Entdeckung im Zeitzer Museum zugleich die tragende Idee für ihr Projekt. Sie möchte sich mit verschiedenen Aspekten dieser Darstellungen befassen. Die liebevolle Fertigung und Präsentation reizen sie dabei besonders. Sie sollen ihr zugleich als Anregung für die Herstellung eigener Fatschenkinder dienen. Diese eigenen Plastiken sollen später gemeinsam mit Exponaten aus der Sammlung gezeigt werden.

Vita: geboren 1984 in Köln, studierte sie zunächst Theaterplastik in Dresden. Es folgte der Studiengang Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle. 2014 erhielt sie den Gustav-Seitz-Preis für zeitgenössische figürliche Bildhauerei. Sie lebt als freischaffende Bildhauerin in Halle.

 

Museum Schloss Moritzburg Zeitz

Schloss Moritzburg Zeitz ist heute ein etabliertes touristisches Zentrum und das kulturelle Herz der Stadt Zeitz. Die dreiflügelige Schlossanlage beherbergt seit 1932 das Museum der Stadt Zeitz. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte verfügt das Museum über sehr umfangreiche, heterogene Sammlungsbestände. Zum Beispiel die Archäologischen Sammlungen zur Ur- und Frühgeschichte mit rund 12.000 Objekten, die Naturkundlichen Sammlungen zu Zoologie, Botanik und Geologie, Sammlungen zum Thema Wohnen, zur Postgeschichte, zur Verwaltung, sowie zur Numismatik und Architektur. Einzigartig ist die Sammlung von mehreren hundert Kinder-, Sport- und Puppenwagen, deren schönste Stücke im Deutschen Kinderwagenmuseum zu sehen sind. Weitere Spezialsammlungen befassen sich mit Uhren, dem Zeitzer Klavierbau, Fototechnik und Ethnografie sowie mit historischer Drucktechnik in einer funktionsfähigen Werkstatt. Innerhalb der Gemäldesammlung nimmt der Bestand von 14 Totenbildnissen der Herzogsfamilie von Sachsen-Zeitz einen besonderen Platz ein.

http://www.zeitz.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZEKIWA-Kombikinderwagen 1959 Type 5804 WPR grün © Museum Schloss Moritzburg Zeitz & Carlo Böttger

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