Fruchtbarer Irrtum - Das Fragment als Katalysator der Fantasie - Die Ruine als Inspirationsquelle
Die Poesie des Ungleichzeitigen (AT)
Der Textilkünstler hat während seines Stipendiums drei Jacquardgewebe (180 x 295 cm, ohne Titel), hergestellt, in dem sich nach einem neuartigen Prinzip der Bilderzeugung mehrere Motive im Gewebeaufbau verschränken. Die verschiedenen Motive werden je nach Lichtsituation und Standpunkt des Betrachters unterschiedlich stark sichtbar. Eine Kohlezeichnung (1:1) bildet die Motivvorlage für die Umsetzung des Gewebes. Der Künstler hat das Arbeitsstipendium dazu genutzt, um erstmals mit seiner neuen, gewebetechnischen Entwicklung Jacquardgewebe in eindrucksvollen Dimensionen zu realisieren. Dabei wurden drei Einzelbilder zu Mehrfachbildern verschränkt und industriell gewebt. Inhaltlich interessierte sich der Künstler für das Spannungsfeld von Anschauung, Vorstellung und Fantasie und die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Varianten der Wirklichkeit. Während des Stipendiums entstanden weiterhin sechs Kohlezeichnungen auf Leinwand (165 x 265 cm, ohne Titel), zwanzig Kohlezeichnungen auf Papier (DIN A3, ohne Titel) und dreißig Bleistift-, Tusche- und Pastellzeichnungen auf Papier (DIN A5, ohne Titel). Das Projekt zur Motivverschränkung in gewebten Bildern ist für Andreas Köppe künstlerisch noch nicht beendet, vielmehr ist ein Prozess in Gang gesetzt worden, in dem neue Ideen entstanden sind, die noch entwickelt werden.