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Abschied

Fasziniert ist Susanne Nickel von José F. A. Olivers experimenteller Lyrik, die sie, ebenso wie den Autor, vor drei Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennen lernte. In den Gedichten ist die Sprache auf überraschende Weise moduliert: Sie erhebt sich über Bekanntes, reicht über das rein rational Verständliche hinaus, tönt in ungehörten Rhythmen und Klängen. Susanne Nickel wählte vor allem Gedichte aus, die das Abschiednehmen thematisieren – nicht nur im Sinne eines negativen, schmerzvollen Einbruchs ins Leben, sondern auch als positive Änderung, als Start zu einem Aufbruch aus festgefahrenen, manchmal ausweglosen Situationen. Die Künstlerin findet für jedes Gedicht eine ganz eigene Umsetzung: Da gibt es grobmaschige Geflechte, die weiter aufzureißen scheinen, jeden Glauben an Sicherheit als Wahn entlarven, da türmen sich riesenhafte Berge, dazwischen Menschlein, verloren im eiskalten Schnee, schreit Signalfarbe schon »Gefahr«, da versinkt alles im Meer des Vergessens zwischen fröhlich-unbekümmerten Fischen. Gummi- und Stempeldruck stehen neben Collagen, freier Zeichnung, Übermalungen, die konventionelle Buchform neben Kästen, die bei der Öffnung überraschen.



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