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Archaische Landschaften

Das Arbeitsstipendium aus Anlass des Brandes der Atelierräume in Halle-Ost im Dezember 2017 nutzte Josefine Cyranka, um sich einen provisorischen Arbeitsplatz einrichten zu können und an begonnen Papierarbeiten weiterzuarbeiten. Diese verfolgten Bildideen und Themen ihrer Studienreise nach Armenien im September 2017; konkret mit Eindrücken des rasanten Wandels der Stadtarchitektur in Jerewan und dem wahrgenommenen gesellschaftlichen erdrückendem Wartezustand. Dieser Gruppe von Scherenschnitten hatte sie den Titel gegeben „Warten auf den Frühling“. Zu dem Zeitpunkt ahnte die Künstlerin nicht, dass es wirklich einen Armenischen Frühling geben sollte – eine Zeit der großen Proteste und Veränderungen. Dennoch traten nach monatelanger Beschäftigung die ersten Reiseeindrücke in den Hintergrund und die Themen wandelten sich. So beschäftigte sie sich in den Monaten des Arbeitsstipendiums vor allem mit dem Thema „Archaische Landschaft“ als Wahrnehmung, Sehnsucht und Spiegelung. Als Reisende in Armenien suchte sie, wie viele andere Westeuropäer, nach den Spuren der Ur-atäer, der Ur-christen, nach den Ur-sprüngen als Gegensatz zu dem Ur-banen. Dabei wurde Josefine Cyranka fündig, aber auch enttäuscht und überrascht. Die armenische Landschaft wurde zum Gegenstand ihrer künstlerischen Auseinandersetzung und sie löste sich gleichzeitig von einer realen Landschaft. Nach fotografischen  Vorlagen fertigte sie Scherenschnitte und fragmentiere dabei die Einzelformen bis an den Rand der Erkennbarkeit. Diese losen Scherenschnitte sortierte die Künstlerin seitenverkehrt auf ein feuchtes Tuch und schöpfte eine Schicht weißes Papier darauf. So fügen sich die einzelnen Fragmente wieder zu einem Bild auf einer Oberfläche. Sie erscheinen fast wie ein Druck. Gleichzeitig zeichnete sie Gebirge und konzentrierte sich auf Räume und Strukturen.



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