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Boxernasen

Für die 30-jährige Lea ist ihr Großvater Gustav – ein
Boxer im Ruhestand – ein Held. Nur seinen größten Wunsch konnte sie nie
erfüllen: Sie wollte sich nicht von ihm trainieren und auf eine Karriere
als Boxerin vorbereiten lassen. Nach Gustavs Tod erbt Lea sein Haus und
fährt nach Wittenberg. Doch statt seinen Haushalt aufzulösen, taucht sie
tief in Gustavs Vergangenheit ein und wird mit vielen Fragen konfrontiert.
Ist ihre Großmutter Marlene vor 10 Jahren bei einem Sturz auf der Treppe
gestorben oder hatte Gustav die Hände im Spiel? Warum steht Gustavs Pflegekraft
Rosa, die sich am Ende nicht mehr um ihn gekümmert hat, nach seinem Tod
auf einmal vor der Tür? Und wer ist dieser Jonas, über den Gustav nie
sprechen wollte?

Die kleine Wittenberger Stiftung „Kulturbotschaft“ startete jüngst eine „Artist-in-Residence“-Reihe, um die Stadt mit frischen künstlerischen Ideen zu beleben. Dazu lud sie die junge Berliner Autorin Nina Sahm für nach Wittenberg ein, um über den Ort zu schreiben und die entstandenen Texte anschließend öffentlich in einer Buchhandlung zu präsentieren.
Was bewegt die Wittenberger, mit welchen Themen beschäftigen sie sich und welche Veränderungen werden gegenwärtig bewirkt oder für die Zukunft erhofft? Um diesen Fragen näher zu kommen, versuchte Nina Sahm sich ein Bild von der Stadt zu machen: Sie besichtigte historische Orte und Gebäude, streifte durch Seitenstraßen und abgelegene Ecken, sprach über Allgemeines und Persönliches mit den Menschen, die ihr auf ihren Wegen begegnen. Das Gesehene und Erlebte verarbeitete die Schriftstellerin in ihrer Erzählung „“Boxernasen“.

Während der Zeit in Wittenberg entstand auch ein neuer Beitrag für den Prosa-Blog „Am Anfang“. Anknüpfend an ihre Angewohnheit, in Büchern zunächst den ersten und letzten Satz zu lesen, versammelt Nina Sahm dort Anfangssätze von Lesern und spinnt daraus kurze Erzählungen.

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