Das bisschen Zeug zur Ewigkeit

Wilhelm Bartsch verbindet in seinem Roman „Das bisschen Zeug zur Ewigkeit“ drei erzählerische Ebenen: Erstens erzählt er von den
Verbrechen des Kindermörders Erwin Hagedorn, zweitens rollt er die Geschichte
der Kulturrevolution in der DDR während der Sechziger Jahre auf, und drittens
präsentiert er einen 18jährigen Ich-Erzähler, der sich in ein vier Jahre
jüngeres Mädchen verliebt. Bartsch erzählt eine Liebes-
und Adoleszenzgeschichte. Die DDR-Thematik ist zwar präsent, spielt jedoch eine
vergleichsweise sekundäre Rolle: die damaligen kulturellen Umbrüche dienen vor
allem als historisches Kolorit. Die weltweite Jugendrevolution der damaligen
Zeit und die zeitgleich aufbrechende Sexualität des jungen Protagonisten beziehen
sich kontrapunktisch auf den Fall Hagedorn; gesellschaftlicher Verfall,
Tod und mörderische Verbrechen stehen dem sexuellen Aufblühen, kulturellen
Aufbruch und der jugendlichen Liebe des Ich-Erzählers gegenüber.