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„Tharangambadi Reports“ – ein Künstlerbuch

Im Verlag der Franckeschen Stiftungen sind Stefan Schwarzers „Tharangambadi Reports“ erschienen. Das Künstlerbuch vereinigt in Indien angefertigte Zeichnungen und Tagebuchtexte in einer Collage mit ausgewählten Briefen, Berichten und Kupferstichen aus den „Halleschen Berichten“ aus dem 18. Jahrhundert sowie Interviews mit den Einwohnern. Thematisch widmet er sich dabei zwei Feldern: zum einen den Menschen, zum anderen ihren Häusern. Diese fand er besonders interessant, weil sie stark an Religionen ausgerichtet sind – Kreidezeichnungen auf dem Boden vor den Eingängen der Behausungen hinduistischer Bewohner zum Beispiel oder mit Gottheiten verzierte Fassaden. Starke Kontraste prägen die Architektur, die Häuser sind sehr bunt, mitunter nur bruchstückhaft gebaut. Stefan Schwarzer hat sie gezeichnet aus verschiedenen Perspektiven, hat sie nach seiner Wahrnehmung künstlerisch verarbeitet. Er hat die Bewohner befragt, nach ihrer Lebensweise, nach dem Erbauer ihres Hauses. Ganz ähnlich wie der Missionar Bartholomäus Ziegenbalg interessierte sich der Künstler für ihren Alltag und für ihre ganz persönliche Geschichte.

Stefan Schwarzer macht mit seinem Buch das alte Tranquebar lebendig, gleichzeitig holt er das heutige Tharangambadi in unser Bewusstsein. Samt dem Missionar Bartholomäus Ziegenbalg. Denn während heute in Deutschland kaum jemand diesen Namen kennt, ist er in Südindien nahezu allgegenwärtig. Die Stadt, hat Stefan Schwarzer erfahren, ist geprägt von Ziegenbalg, es gibt Monumente und Statuen; der Missionar ist eine Art Volksheld, selbst unter Hindus und Muslimen. Das Buch „Tharangambadi-Reports“ dürfte also auch für die Einwohner Indiens selbst interessant sein, eine Übersetzung des Werkes ist geplant.

 

THARANGAMBADI REPORTS; Künstlerbuch von Stefan Schwarzer; 128 Seiten; Verlag der Franckeschen Stiftungen Halle; Preis: 12 Euro; ISBN: 978-3-939922-62-9



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