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Ausstellung innovativer Couture-Kollektion ORLANDO in der Kunststiftung

Susanne Ostwald & Magdalena Sophie Orland zeigen vom 28.1. – 12.2.2023 Kollektion, entstanden bei Arbeitsstipendium

Queer und emanzipiert, stilsicher und provokant zugleich, das ist Orlando aus dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf. In ihrem bekanntesten Roman erzählt die britische Autorin eine außergewöhnliche Geschichte aus dem viktorianischen England und entwirft eine Biografie, die von der Komplexität zwischen den Jahrhunderten, Kulturen und Geschlechtern und von der persönlichen intellektuellen und emotionalen Entwicklung, geprägt ist.

Inspiriert von diesem Jahrhundertroman haben die preisgekrönten Mode- & Textildesignerinnen Susanne Ostwald und Magdalena Sophie Orland eine innovative Couture-Kollektion entworfen, die im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung entstand und in deren Räumen vom 28. Januar bis 12. Februar 2023 gezeigt wird.

Besonders der Kleidungsstil der Entstehungszeit und das Kostümbild des gleichnamigen Films mit Tilda Swinton prägen ihre Textilentwürfe. Die Kollektion „Orlando“ deutet das Wechselspiel zwischen Mode- und Textil-Design, Traditionshandwerk und zukunftsweisenden Technologien an. Die filigranen, handgearbeiteten Neu-Interpretationen von viktorianischer Spitze der Textil-Künstlerin Orland wurden in tragbare 3-D Objekte übersetzt und durch korrespondierende Couture-Entwürfe der Modedesignerin Ostwald ergänzt. Da diese innovativen Nano-Materialien nicht mit herkömmlichen Schnitt- und Verarbeitungstechniken in Silhouetten für den menschlichen Körper übertragen werden können, mussten die beiden Designerinnen alternative Konstruktionstechniken entwickeln. Wie bei Orlando gehen bei dieser Kollektion Tradition und Historie eine Symbiose ein. Handgefertigte Spitzen bilden neben Seidenorganza, Samt und leichten Baumwoll- und Viskosestoffen das Basismaterial der Kollektion. Die individuellen Schnitte wurden traditionell entworfen und anschließend in 3D-Schablonen und Spannrahmen übertragen, auf welche die Kleidungsstücke durch horizontales und vertikales Spannen der Linien und manuelles Setzen der Verbindungspunkte aufgetragen wurden.

Das Experiment mit Stoffen und Materialien ist das Markenzeichen von Ostwald und Orland. Seit 2021 erforschen die Mode- und die Textildesignerinnen, die kürzlich auf der renommierten GRASSI MESSE mit dem Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung ausgezeichnet wurden, unter dem Label OODD Studios die Potentiale von Traditionshandwerk in Bezug auf zukunftsweisende Technologien und fortschreitende Digitalisierung. Sie arbeiten mit einer eigens entwickelten zeitgenössischen Spitze, die sowohl aus herkömmlichen als auch aus unkonventionellen Materialien wie Vinyl, Seide oder flüssigem Acryl von Hand gefertigt wird.

In der Ausstellung werden 14 Ensembles aus der Couture-Kollektion und deren Entstehungsprozess anhand von Entwürfen, Skizzenbüchern und Arbeitsproben gezeigt. Präsentiert wird darüber hinaus eine Fotostrecke, bei der die Stücke getragen und inszeniert an einem Model zu sehen sind. Auf großformatigen digital erstellten Gemälden, die klassischer Malerei nachempfunden sind, tragen die Protagonisten die Couture-Kollektion. Die Ausstellung zeigt überdies weitere Werkgruppen von OODD Studios. Zu sehen sind ihre experimentellen LANDMARK Textilobjekte, die ästhetischen TAPISSERIE NOUVEAU Wandbehänge und die von der viktorianischen Ära inspirierten OODD COLLIER Kragensysteme.

 

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 27. Januar 2023, um 19 Uhr.
Zur Einführung spricht Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, mit den Designerinnen Susanne Ostwald und Magdalena Sophie Orland.

 

ORLANDO – Couture Kollektion und Objekte aus zeitgenössischer Spitze
28. Januar – 12. Februar 2023,
geöffnet von Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 14  bis 18 Uhr
Der Eintritt beträgt 3 €, ermäßigt 1 €.

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11
06108 Halle (Saale)

 

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Susanne Ostwald (*1979 in Leipzig) ist Diplom-Modedesignerin (Absolventin der Burg Giebichenstein) mit internationaler Karriere, vor allem als kreativer Kopf hinter der in London ansässigen Marke Ostwald Helgason und als freiberufliche Designdirektorin für verschiedene Modehäuser. Zudem ist sie im Bereich der Designausbildung tätig und war u.a. Gastprofessorin von 2016 bis 2017 und Vertretungsprofessorin von 2019 bis 2020 im Fachbereich Modedesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Magdalena Sophie Orland (*1992 in Erfurt) ist Textildesignerin mit einem Master-of-Arts-Abschluss der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Für ihre Arbeit erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen wie den Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung (2020) und den Material Designers Award der Kategorie BEST INDUSTRIAL APPLICATION in Mailand (2020) sowie zahlreiche Nominierungen für Designpreise u.a. für den German Design Award (2020), den TALENTE-Preis der Internationalen Handwerksmesse in München (2020) und den Sächsischen Staatspreis für Design (2021). An der Hochschule Pforzheim hatte sie 2022 einen Lehrauftrag in der Fakultät für Gestaltung inne.



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