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„Das ist mir irgendwie doch sehr nah“

Der Schauspieler und Träger des Iffland-Ringes ist zur Finissage zu Gast in der Kunststiftung

Der Schauspieler und Träger des Iffland-Ringes Jens Harzer liest zur Finissage der Ausstellung »Poesie und Verstand – Eine Widmung an Novalis« Gedichte und Texte von Novalis in der Kunststiftung.
Termin: Samstag, 28. Mai 2022, 19 Uhr. Für den Besuch der Finissage ist eine Anmeldung unter oeffentlichkeitsarbeit@kunststiftung-sachsen-anhalt.de erforderlich.
Der Eintritt ist frei.
Jens Harzer ist einer der ganz großen Schauspieler in Deutschland. Der Kritiker Simon Strauß schrieb in der FAZ über ihn: „Wer ihn noch nicht auf der Bühne gesehen hat, der hat bisher das Beste verpasst, was das deutsche Schauspiel im Moment zu bieten hat.“ 2019 wurde Harzer mit dem bedeutendsten Preis des deutschsprachigen Theaters, dem Iffland-Ring, ausgezeichnet. Er wurde ihm durch die testamentarische Verfügung des vormaligen Trägers Bruno Ganz nach dessen Tod übergeben.
Für die Kunststiftung ist es eine große Ehre und Freude, Harzer in Halle begrüßen zu dürfen. Direktorin Manon Bursian ist überzeugt davon, dass sein geradezu außergewöhnliches Spielvermögen auch im Vortrag der Novalis-Texte zum Tragen kommt: „Jens Harzer übt eine Faszination aus, die überwältigend ist. Sogar ohne Bühne, Kulisse oder Regisseur. Er ist ein ganz Großer!“
Jens Harzer, 1972 in Wiesbaden geboren, absolvierte die Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 1993 bis 2009 gehörte er zum Ensemble von Dieter Dorn, zunächst an den Münchner Kammerspielen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel. In dieser Zeit gastierte er unter anderem an der Schaubühne Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, bei der RuhrTriennale, am Deutschen Theater Berlin und am Burgtheater Wien. Mit der Intendanz von Joachim Lux wechselte er ans Thalia Theater. In regelmäßigen Gastengagements ist er seit 2000 bei den Salzburger Festspielen und seit 2018/19 – mit der Intendanz von Johan Simons – am Schauspielhaus Bochum zu sehen.
In der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ wurde Jens Harzer 2008 und 2011 zum Schauspieler des Jahres gewählt. Er ist seit der Spielzeit 2009/10 festes Ensemblemitglied des Thalia Theaters Hamburg. Im vergangenen Jahr wurde er einem breiterem Publikum bekannt mit dem aufsehenerregenden Film „Hier stirbt Lothar“, einer heiter-skurrilen Tragikomödie um einen Kauz, der aus dem Sterbehospiz fliegt.
Und nun also Halle, mit Novalis. Seit seiner Jugend, so Jens Harzer gegenüber der Kunststiftung, sei er immer wieder auf Novalis gestoßen und als junger Mensch sehr von diesem romantischen Sehnsuchtgestus und dem Lebensgefühl angezogen worden. Das hätte ihm den Zugang zu seiner Dichtung erleichtert. Fassen aber könne er den Romantiker nur selten, häufig entzöge der sich: „Er ist ja irgendwie so ein mäanderndes, schlankes Gefäß. Diese Hochgefühle bei ihm und dann das Erwachen in Bodenlosigkeit. und dann wieder der Wunsch, den Kopf nach oben zu richten. Und, naja, man traut sich das ja fast eigentlich nicht zu sagen, aber dieser utopische Punkt der Poesie, die Vorstellung, dass es im Reich der Phantasie diese blaue Blume wirklich geben könnte,- das ist mir irgendwie doch sehr nah.“
Das gesamte Interview mit Jens Harzer können Sie hier nachlesen.

 

 

Jens Harzer liest Novalis
28. Mai 2022, 19 Uhr
Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11, 06108 Halle
Jens Harzer (Copyright Armin Smailovic)

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