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Pressemitteilung 09

Artist in Lab: Stipendiaten für das Artist in Lab-Projekt ausgewählt 

„Sinn-es-transfer“

Artist in Lab – dieses Projekt wurde von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt initiiert: Bildende Künstler, Designer und Schriftsteller waren aufgerufen, sich für einen jeweils dreimonatigen Aufenthalt in zwei Institutionen zu bewerben: für das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Halle, und für die Magdeburger Klinik für Neurologie II an der Otto von Guericke-Universität sowie das dortige Leibniz-Institut. Verschiedene Erkenntnisformen werden dabei aufeinander treffen und – so ist die Hoffnung – sowohl Wissenschaftler als auch Künstler zum Denken gegen den Strich anregen und ihre Kreativität anreizen.

Über 50 Künstler aus Sachsen-Anhalt haben sich für die beiden ausgeschriebenen Stipendien beworben.

Als Stipendiatin für das Fraunhofer-Institut wurde von einer Jury die Textildesignerin Iris Kerlen ausgewählt. Sie bewarb sich mit dem Projekt „Sinn-es-transfer“, in dem Theorie (Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Mikro- und Makroebene?) und Praxis (Umsetzung in Textilbahnen) verbunden werden. Das durch das Mikroskop Gesehene, dem bloßen Auge Unsichtbares wird in frei hängende Textilbahnen umgesetzt; es entsteht ein begehbares Objekt, in das der Betrachter einbezogen wird, der sich durch Vertiefung in das Kunstwerk immer neue Ebenen erschließen kann.

Mit einem Arbeitsstipendium anerkannt wird außerdem der Hallesche Metallbildhauer Friedemann Knappe, dessen Plastiken durch ihre ästhetischen Qualitäten überzeugten. Sie strahlen durch gekonnte Ausbalancierung der Formen Ruhe und Kraft aus.

In die Labore der Klinik für Neurologie II sowie des Leibniz-Instituts wird die Plastikerin und Graphikerin Maria Volokhova drei Monate einziehen. Ihre Arbeiten werden seit Jahren durch das Studium anatomischer Sammlungen inspiriert, wobei der Mensch zum gleichwertigen Objekt unter anderen wird. Bei seiner künstlerischen Behandlung stellt sich für Volokhova weder die Frage nach Moral noch nach Schönheit.

Auch Johanna Bartl beeindruckte mit ihrer Arbeit die Jury und wird mit einem Arbeitsstipendium anerkannt. Bereits 2000 begann sie ein Projekt bei dem aus der täglichen Beobachtung ihrer Umwelt Sammlungen – beispielsweise von Skizzen, Notizen, Zeitungsausschnitten, Fotografien – entstehen, die über ein schlichtes Tagebuch hinausweisen. Auf den ersten Blick Unzusammengehöriges wird nebeneinander gestellt und so vernetzt, dass sich überraschende Sinnzusammenhänge eröffnen.

Iris Kerlen und Maria Volokhova werden ihre Arbeit in den Laboren ab 1. Mai 2006 beginnen.

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