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Pressemitteilung 11

Deutsche Kunstexpedition zieht nach Armenien. Kunststiftung Sachsen-Anhalt schickt Künstler in den Kaukasus.

Halle (Saale), 8. Mai 2006: Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt startet eine einzigartige Kunstexpedition in den Kaukasus. Ab heute bewerben sich Maler, Grafiker und Fotografen, die auf den Spuren einer Zarenexpedition durch Armenien reisen werden. In dem einmaligen Initiativprojekt „Auf den Spuren Heinrich Theodor Wehles im Kaukasus“ wird ein deutscher Künstler ab September 2006 für 8 Wochen die Spuren einer 200 Jahre alten Expedition verfolgen.

Im Jahr 1802 hatte Zar Alexander I. Geologen und Kartographen auf eine Expedition in den Kaukasus geschickt, darunter auch den Dessauer Landschaftszeichner Heinrich Theodor Wehle. Dieser hielt dort als erster westeuropäischer Künstler die wilde Landschaft fest. Er erschloss sich die Fremde mit Feder und Pinsel, zeichnete Landschaften, Bauwerke und Men-schen. Dort wo er seine Eindrücke in Eile zu Papier brachte, entstanden die Besten seiner Zeichnungen. Es sind eindrückliche Chiffren, die von Wehles souveränem Zugriff auf die Motive zeugen. Schon Johann Wolfgang von Goethe beschied Wehle einen „glücklich künstlerischen Blick in die Welt“.

Über 200 Jahre später schickt nun die Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Manon Bursian, einen Künstler auf Wehles Spuren in die kaukasische Wildnis. „Armenien sei derzeit noch einer der wenigen „weißen Flecke’ auf unsere Landkarte“, so Bursian. „Trotz eines überaus reichen kulturellen Erbes gibt es kaum ausländische Künstler die sich Armenien und dem Kaukasus widmen.“ Wie wirken die Schauplätze die Wehle vor über 200 Jahren bereiste und zeichnete heute, unter völlig anderen kulturellen Einflüssen? Wie gehen wir heute mit der faszinierenden Fremde um und welche Motive erscheinen aus heutiger Sicht festhaltenswert? Mit diesen Fragen wird der Stipendiat der Kunststiftung Sachsen-Anhalt Wehles Spuren verfolgen und die Originalschauplätze seiner Zeichnungen dokumentieren.

Als Partner steht in Armenien das AACEA Armenian Centre for Contemporary Experimental Art bereit, das u. a. den renommierten armenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig kuratiert. Ein ortskundiger Führer wird den Spurensucher auf seiner Reise begleiten. Die entstandenen Arbeiten werden anschließend in Ausstellungen in Sachsen-Anhalt und Armenien präsentiert.

Für das mit 2.000 Euro dotierte Stipendium können sich alle in Sachsen-Anhalt ansässigen Maler, Grafiker oder Fotografen ab sofort bis zum 19. Juni 2006 bewerben. Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt übernimmt neben dem Stipendium zusätzlich die Reise- und Unterbringungskosten.

Weitere Informationen und Bewerbungsformulare sind erhältlich bei der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale), Tel. 0345 – 21 25 90 sowie unter www.kunststiftung-sachsen-anhalt.de.

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