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Pressemitteilung 12

Die von Franca Bartholomäi für den Katharinenaltar im Magdeburger Dom gestalteten Bildtafeln werden am 9. August 2009 übergeben

Am kommenden Sonntag, dem 9. August 2009, um 11 Uhr werden die neuen Bildtafeln des Katharinenaltars im Magdeburger Dom übergeben. Die Evangelische Domgemeinde Magdeburg und die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt laden im Rahmen des Gottesdienstes zur Übergabe der Bildtafeln und zur Eröffnung der Ausstellung mit allen acht Wettbewerbsbeiträgen zur Neugestaltung des Katharinenaltars in die Sakristei des Magdeburger Doms ein. Es sprechen Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, und Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

Aus Anlass des 800jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung des Magdeburger Doms hat die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Dezember vergangenen Jahres gemeinsam mit der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Liturgiealtars ausgelobt. Den gotischen Katharinenaltar von 1311, der zwischen den Fialen des Aufsatzes und in der Mittelnische deutlich erkennbare Leerstellen aufweist, mit einer künstlerischen Position der Gegenwart wieder zu vervollständigen – das war das Ziel dieses Initiativprojekts der Kunststiftung.

Franca Bartholomäi aus Halle ging als Siegerin aus dem Wettbewerb hervor und konnte ihren Entwurf ausführen. Ihre Arbeit mit dem Titel „Die Heilige Katharina und Der Heilige Mauritius“ besteht aus zwei reliefierten und schwarz-weiß gehöhten Lindenholztafeln. Überzogen mit waagerechten Linien, wirken sie wie zwei Seiten eines aufgeschlagenen Buchs. Die Heilige Katharina, auf der linken Tafel, steht für Intelligenz, Wortgewandtheit, Macht des Geistes. Sie hat ein Buch, einen Schreibblock oder Laptop auf ihrem Schoß. Über ihr schwebt der Engel, der sie nach der Legende im Kerker nährte und schützte. Die als Kirche geformte Sprechblase bezieht sich auf Katharinas Verteidigung des Glaubens durch das Wort. Der Heilige Mauritius, auf der rechten Tafel, ist ein Soldat, der sich mit seiner Legion dem Kampf verweigert, als er, der Christ, gegen Glaubensbrüder eingesetzt werden soll. Er ist in die dick gepolsterte Weste eines modernen Kämpfers gekleidet. Demütig und ergeben am Boden knieend, vor ihm seine Lanze, hält er in seinen Armen zärtlich und fürsorglich das Lamm, Symbol der Friedfertigkeit, für Christus und dessen Opfertod. Über ihm erhebt sich ein schwarzer Kreis, der Ganzheit, Unendlichkeit, Kosmos und – in seiner Schwärze – die Tiefe des Alls symbolisiert. Darin schwebt geheimnisvoll ein kleines Gehirn, der rätselhafte Sitz des menschlichen Bewusstseins.

Franca Bartholomäi, wurde 1975 in Hohenmölsen geboren. Sie studierte von 1994 bis 2003 Grafik bei Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Sie wurde bereits mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem 2006 mit einem Stipendium der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt für das International Studio & Curatorial Program (ISCP), New York. Ihre Arbeiten wurden einer größeren Öffentlichkeit durch zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen bekannt. Franca Bartholomäi lebt und arbeitet in Halle.

Die begleitende Ausstellung in der Sakristei des Magdeburger Doms zeigt die Entwürfe aller zum Wettbewerb eingeladenen Künstlerinnen und Künstler; außer Franca Bartholomäi sind das Franziska Brandt, Christiane Budig, Beate Eismann, Madeleine Dietz, Anette Groschopp, Jens Gussek und Judith Maria Runge.

Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt unterstützt in allen Sparten zeitgenössischer Kunst herausragende Projekte und setzt mit ihren Programmen und Initiativen eigene Akzente zur Förderung und verbesserten öffentlichen Wahrnehmung des Kunstschaffens in Sachsen-Anhalt.

 

Neue Kunst für den Katharinenaltar im Magdeburg Dom
Ausstellung vom 9. August bis 18. November 2009
mo – sa 10 – 18 Uhr, so 12 – 18 Uhr

Reproduktionsfähige Fotos der beiden von Franca Bartholomäi gestalteten Tafeln senden wir Ihnen auf Anfrage gern zu.

Halle (Saale), 7. August 2009

 

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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