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Pressemitteilung 19

Atelier mit Panoramablick über Manhattan – Kunststiftung Sachsen-Anhalt schreibt erneut New York-Stipendium aus

Halle (Saale), 18. Oktober 2006: Der Traum von Amerika könnte sich demnächst für einen weiteren Künstler oder Kurator aus Sachsen-Anhalt erfüllen. Die hiesige Kunststiftung vergibt zum zweiten Mal ein Stipendium für die Teilnahme am ISCP, dem International Studio and Curatorial Program in New York. Noch knapp sieben Wochen haben Künstler und Kuratoren aus Sachsen-Anhalt Zeit, sich bei der Kunststiftung für das zweimonatige Auslandsstipendium zu bewerben.

Panoramablick über Manhattan

 „Go West“, so lautete der Titel des im vergangen Jahr ausgeschriebenen Stipendiums für die amerikanische Metropole. Etliche Künstler hatten sich bei der Kunststiftung Sachsen-Anhalt beworben und wären nur zu gern dem Aufruf gefolgt. Letztlich überzeugte die aus Halle stammende Künstlerin Franca Bartholomäi den Stiftungsrat mit ihren Holzschnitten. Im Frühjahr wurde dann ihr Traum von Amerika wahr. Die Monate in New York seien unheimlich schnell vergangen, sagt Bartholomäi. Rückblickend sei ihr die Zeit dort schon wenige Wochen nach ihrer Ankunft in Deutschland wie ein Traum erschienen. Die Begeisterung ist der jungen Künstlerin anzusehen, wenn sie von ihrem Aufenthalt in der Millionenmetropole spricht. „Von meinem Atelier hatte ich einen Panoramablick über Manhattan“, schwärmt sie. „Wann immer ich von meiner Arbeit aufsah, wunderte ich mich über die wirklich fantastischen Gebäude. Das eine sah aus wie ein riesiger Bleistift, dessen gläserne Spitze im Dunkeln beleuchtet wurde, ein anderes wie eine breitschultrige Schrankuhr.“

Unfreiwillige Exotin

 Die ersten zwei Wochen habe sie fast ausschließlich im Atelier verbracht, erzählt Bartholomäi weiter. Erst dann habe sie sich in das geschäftige Leben New Yorks gewagt und fast täglich eine Ausstellung oder Vernissage besucht. So viel Kunst wie in diesen Monaten, habe sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Mit ihren eigenen Arbeiten war Bartholomäi am ISCP eher eine Ausnahme und unfreiwillige Exotin. „In ganz New York konnte ich nicht einen einzigen Holzschnitt entdecken. Die meisten Künstler beschäftigen sich dort mit neuen Medien, drehen Videos, kreieren Objekte und Installationen oder arbeiten konzeptuell.“ In New York schuf Franca Bartholomäi unter dem Titel „Das stille Volk“ eine Serie aus sieben Holzschnitten. Als stilles Volk bezeichnet man dort die Schar der Elfen. Mit dieser Art der Naturmystik und Romantik habe sie sich ganz bewusst ein Thema gesucht, das eine Gegenwelt zu der prosaischen Geschäftigkeit dieser städtischsten aller Städte darstelle. Für Anfang 2007 plant Franca Bartholomäi eine Ausstellung der in und nach New York entstandenen Arbeiten.

Über 500 Galerien und etwa 200 Museen

 Welche Bedeutung New York für die Kunstszene hat, zeigt allein schon die Tatsache, dass es in der Stadt über 500 Galerien und etwa 200 Museen gibt. In keiner Stadt sonst findet sich soviel Aufmerksamkeit (und Geld) für Kunst und Künstler. Das ISCP ist eine der vielen renommierten Institutionen der New Yorker Kunst- und Kulturszene. 1994 ins Leben gerufen, bringt das Künstler- und Kuratorenprogramm erfolgreich Künstler, Galeristen und Kritiker aus aller Welt miteinander in Kontakt. Am Tag der Offenen Tür im ISCP, dem sogenannten Open Weekend herrscht hier regelmäßig großer Andrang. Es soll sogar Künstler geben, die sich eigens für diese Tage hier einmieten, nur um an diesem Ereignis teilnehmen zu können. Auch für Franca Bartholomäi hat sich das Open Weekend gelohnt. Sie konnte verschiedene Kontakte zu Galeristen und Kuratoren knüpfen, u.a. lernte sie Gretchen Wagner kennen, die im Museum of Modern Art für die druckgraphische Sammlung zuständig ist. Das Museum of Modern Art, kurz MoMA, beherbergt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen moderner Kunst. Mit riesigem Publikumserfolg waren vor zwei Jahren über 200 Meisterwerke des MoMA für sieben Monate in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen.

Bewerbung noch bis 5. Dezember möglich

 Wer wie Franca Bartholomäi am International Studio and Curatorial Program in New York teilnehmen möchte, kann sich noch bis zum 5. Dezember bei der Kunststiftung Sachsen-Anhalt bewerben. Das zweimonatige Auslandsstipendium steht neben Künstlern auch Kuratoren offen.

Weitere Informationen unter der Telefonnummer: 0345 – 21 25 90.

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