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Pressemitteilung 20 – 2015

BEAUTIFUL MIND. Ein Schmuckstück für Cranach Zeitgenössische Schmuckkunst im Ergebnis eines deutschlandweiten Wettbewerbs

Zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren hat die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt einen Wettbewerb für zeitgenössische Schmuckkunst ausgerufen. Unter dem Titel BEAUTIFUL MIND: Ein Schmuckstück für Cranach waren Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, aus der Beschäftigung mit Cranachs Leben, Werk und Zeit ein Schmuckstück zu gestalten, das Formen von Selbstdarstellung und sozialer Distinktion aus der Renaissance in unsere Gegenwart übersetzt.

Zum Wettbewerb haben 146 Künstlerinnen und Künstler aus allen deutschen Bundesländern ihre Arbeiten eingereicht. Für diese Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Stephan Dorgerloh steht, wählte eine vom Veranstalter berufene Jury 51 Schmuckstücke aus.

Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten zeigen auf vielfältige, originelle und mitunter überraschende Weise die verschiedensten Möglichkeiten, das gesetzte Thema zu interpretieren. Einige wenige Beispiel seien genannt: Dorothea Prühl verweist mit ihrem Halsschmuck „Kragen aus Titan, Edelstahl und Gold auf die schon im 16. Jahrhundert enge Verbindung zwischen Kleidung und Schmuck; Silke Trekel und Jutta Kallfelz nehmen das Motiv der geflügelten Schlage, Cranachs Werkstattzeichen, auf; Thomas Schleede zeigt eine feingliedrige Hobelspan-Kette und damit einen Typus von Schmuck, der in der Renaissance von Männern wie auch von Frauen getragen wurde; André Ribeiro will seine mit kleinen Diamanten besetzte Kette aus Kautschuk als „Hommage à Cranach verstanden wissen; Marianne Schliwinski thematisiert das Schmuckbedürfnis des zu Cranachs Zeit aufkommenden Bürgertums und verkettet es in ihrem großformatigen „Schmuckstück für Cranach mit christlicher Symbolik; Andrea Wippermann verbindet den von ihr gewählten Bezug auf die farbenfrohe Palette des Malers mit dem Vanitas-Gedanken; Theo Smeets zeigt uns die Kette der Linken der drei Grazien auf dem gleichnamigen Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, eben jener, die dem Betrachter den Rücken zuwendet und deren Schmuck deshalb bislang unsichtbar war; auch Margit Jäschke ließ sich für ihren Halsschmuck von Cranach-Bildern, hier zum Thema Adam und Eva, inspirieren; Elke Mohaupt übersetzt mit feiner Ironie das Motiv des Schmucktragens als Ausdruck für Reichtum und sozialen Status in unsere Zeit; Franziska Höhne nutzt die Technik des Rapid Prototyping, um in zeitgenössischem „billigem Material ein prächtiges Collier zu entwerfen, dem sie den Titel „reduction-hacked renaissance gab.

Aus der großen Zahl preiswürdiger Einsendungen, in denen ein je besonderer inhaltlicher und formaler Bezug zu Cranach dem Jüngeren deutlich wird, konnte die Jury drei Preisträgerarbeiten bestimmen. Sie zeichnete Bettina Dittlmann aus Breitenbach in Bayern mit dem 1. Preis aus. Mit der zum Wettbewerb eingereichten großen Brosche übersetzt die Künstlerin auf besonders eindrucksvolle Weise die materielle und visuelle Kostbarkeit von Renaissanceschmuck in eine zeitgemäße künstlerische Formensprache. Der 2. Preis ging an Beate Eismann aus Halle in Sachsen-Anhalt. Die Künstlerin ließ sich von vier gemalten weibliche Halbfiguren Cranachs anregen und thematisiert mit ihrem Halsschmuck geistesgeschichtliche Aspekte der Renaissance. Den 3. Preis sprach die Jury Svenja John aus Berlin zu. Mit höchster Präzision und auf scheinbar spielerische Weise fertigt die Künstlerin aus billigem Kunststoff wertvolle Schmuckstücke und nimmt damit zwei Grundthemen des Renaissanceschmucks auf: Prächtigkeit und Repräsentation.

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler: Mareen Alburg Duncker, Claudia Baugut, Francisca Bauzá, Gregor Bischoff, Ursula Biskup, Antje Bräuer, Bettina Dittlmann, Georg Dobler, Diana Dudek, Beate Eismann, Martina Finkenstein, Anne Fischer, Yvonne Galley-Knappe, Kirsten Garzareck, Tamara Grüner, Karin Heimberg, Stephanie Hensle, Franziska Höhne, Mari Ishikawa, Margit Jäschke, Svenja John, Jutta Kallfelz, Melanie Kölsch, Inga Knölke, Daniel Kruger, Claudia Küster, Heike Lau, Thomas Manz, Christine Matthias, Kerstin Mayer, Elke Mohaupt, Elisabeth Müller-Quade, Martin Papcún, Dorothea Prühl, Isabell Schaupp, Sarah Schuschkleb, Karin Seufert, Frauke Rahr, André Ribeiro, Linus Roeder, Cornelia Rohne, Gudrun Scheible, Thomas Schleede, Marianne Schliwinski, Theo Smeets, Heidi Schulze-Merian, Nelly Stein, Eva Steinberg, Silke Trekel, Jan Wehrens, Andrea Wippermann

Die Ausstellung wird vom 19. November 2015 bis 10. Januar 2016 auch im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen sein.

Eine Ausstellung der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Luthergedenkstätten im Rahmen der Landesausstellung Sachsen-Anhalt LUCAS CRANACH DER JÜNGERE – ENTDECKUNG EINES MEISTERS. Gefördert durch die Kloster Bergesche Stiftung und das Land Sachsen-Anhalt.

BEAUTIFUL MIND
Ein Schmuckstück für Cranach
27. Juni bis 1. November 2015
Eingangshalle Augusteum | Lutherhaus
Collegienstraße 54
06886 Lutherstadt Wittenberg
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr

Rahmenprogramm der Ausstellung:

Freitag, 24. Juli 2015, 17 bis 18 Uhr: Einfach prächtig!
Gespräch in der Ausstellung mit Dr. Renate Luckner-Bien und Dr. Katja Schneider
Mittwoch, 5. August 2015, 19 bis 20 Uhr: Neuer Schmuck – in der Renaissance und heute.
Vortrag von Cornelie Holzach, Direktorin des Schmuckmuseum Pforzheim
Samstag, 5. September 2015, 13 bis 17 Uhr: Wir machen uns schön!
Kinderkunstnachmittag mit der Schmuckkünstlerin Susan Pietzsch/ Anmeldungen zum Kinderkunstnachmittag erbeten

18. Juni 2015
Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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Amelie trägt eine gefiederte Schlange von Silke Trekel | Foto: René Arnold

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