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Pressemitteilung 20

Sedimente der Erinnerung – Kohlezeichnungen von Christine Matzke ab 9. Oktober 2011 in der Galerie H5N1, Halle

Eine Serie von Zeichnungen der Hallenser Künstlerin Christine Matzke ist ab 9. Oktober 2011 in einer neuen Ausstellung im Galerieraum H5N1 zu sehen. Die unter dem Titel „Nur rückblickend komme ich weiter“ ausgestellten Werke entstanden während eines Arbeitsstipendiums von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.

 Christine Matzke, geboren 1979, arbeitet an der Nahtstelle zwischen Erinnerung und Geschichte. Ausgangspunkt ihrer Zeichnungen sind Schwarz-Weiß-Fotografien, Dokumente und erzählte Geschichten, auf die sie im Fundus ihrer eigenen Familie stößt. Dabei bewegt sich die Künstlerin stets an der Grenze der Erinnerung, begegnet Leerstellen und nicht dokumentierten Zeitabschnitten, an denen ihre künstlerische Arbeit ansetzt. Gleich einem in Kunst übersetzten Gedächtnis stellen ihre Arbeiten neue Verbindungen zwischen den überlieferten Fragmenten her. Immer wieder greift Matzke dabei auf Interviews mit Zeitzeugen zurück. So entsteht zwischen Recherche und Fiktion ein unscharfes Bild der Vergangenheit. „Ich verstehe die Arbeit am Bild nicht als kausalen Vorgang, sondern als beweglichen und immer neuen Regeln unterworfenen Prozess, welcher sich im besten Fall nicht zur Gänze entschlüsseln lässt“, so fasst Christine Matzke ihre Arbeitsweise zusammen. „Oft begleiten mich Ideen über Jahre und tauchen in unterschiedlicher Gestalt immer aufs Neue in meinen Zeichnungen auf.“ Das geeignete Medium für jenes Moment der Vagheit findet Matzke in der Kohlezeichnung, die in der Reduzierung auf Schattierungen und Kontraste den Stil der zugrundeliegenden Fotografien aufgreift.

Christine Matzke studierte zwischen 2001 und 2009 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, unter anderem in den Fachgebieten Buchkunst bei Mechthild Lobisch und Grafik bei Thomas Rug. Seit 2009 ist sie in Halle als freiberufliche Künstlerin tätig. Im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Kunststiftung hat sich Christine Matzke nun auf die Suche nach der eigenen Vergangenheit begeben. Entstanden ist dabei eine Serie von Zeichnungen, die nun in den Räumen der Galerie H5N1, einem ehemaligen Fernseh- und Elektroladen, zu sehen sind. Auch die Ausstellungsgestaltung greift dabei das Thema auf: In diskontinuierlicher Hängung ergeben die Bilder eine fragmentarische Erzählung, die auch einige der Fundstücke einbezieht, auf die Christine Matzke während ihrer Recherchen stieß.

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, dem 8. Oktober 2011 um 19 Uhr. Sie ist bis 24. Oktober 2011 in der H5N1-Galerie, Herderstraße 5, Halle (Saale) zu sehen. Die Galerie ist Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung (Tel. 0345-1350351) geöffnet.

 

Halle (Saale), 4. Oktober 2011 

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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06108 Halle (Saale)
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Christine Matzke. Ohne Titel.

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