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Pressemitteilung 3

Wettbewerb der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt zur Neugestaltung des Katharinenaltars im Magdeburger Dom zugunsten der Grafikerin Franca Bartholomäi entschieden

Aus Anlass des 800jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung des Magdeburger Doms hat die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Dezember vergangenen Jahres gemeinsam mit der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg einen Wettbewerb zur Neugestaltung des dortigen Katharinenaltars ausgelobt. Zur Teilnahme an dem einstufigen, beschränkten Wettbewerb wurden eingeladen: Franca Bartholomäi, Franziska Brandt, Christiane Budig, Madeleine Dietz, Beate Eismann, Annette Groschopp, Jens Gussek und Judith Runge.

Den gotischen Katharinenaltar von 1311, der zwischen den Fialen des Aufsatzes und in der Mittelnische deutlich erkennbare Leerstellen aufweist, wieder zu vervollständigen, und zwar mit einer künstlerischen Position der Gegenwart – darauf zielte dieses Initiativprojekt der Kunststiftung.

Nach dem Wettbewerb zur Gestaltung eines Taufengels für die Stadtkirche St. Nicolai in Wettin im Jahr 2005, initiierte die Stiftung mit diesem Wettbewerb zum zweiten Mal ein Kunstprojekt für einen sakralen Raum.

Am 24. März 2009 tagte die Jury unter Vorsitz des Kunsthistorikers Michael Freitag im Magdeburger Dom und wählte den Siegerentwurf aus. Nach intensiver Diskussion kamen die Arbeiten von Franca Bartholomäi, Beate Eismann und Judith Runge in die engere Wahl.

Die Jury entschied sich für den Entwurf von Franca Bartholomäi: zwei reliefierten Lindenholztafeln, die mit ihrer Schwarz-Weiß-Gestaltung an Druckstöcke denken lassen. In der Begründung der Jury heißt es: „Die Motivik der einen Tafel bezieht sich auf die Heilige Katharina von Alexandrien, die der anderen Tafel auf den Heiligen Mauritius, die beiden Patrone des Magdeburger Doms. Die prägnante und ausdrucksvolle Darstellung der Künstlerin wirkt auf vielschichtige Weise. Für die Betrachtung aus der Nähe findet Franca Bartholomäi für die beiden Patrone eine eigenständige zeitgemäße Symbolik und Interpretation, die zur gedanklichen Auseinandersetzung auffordern. In der Fernwirkung bietet die Arbeit einen hohen grafischer Reiz und eine spannungsvolle Dynamik für den Betrachter. Die ansichtige Rückseite des Altars erhält durch die goldfarbene Beschichtung ihren Wert. Die Tafeln fügen sich in ihren Proportionen selbstbewusst, aber gleichzeitig angemessen und mit sorgfältig gewähltem Abstand in das Fragment des gotischen Katharinenaltars ein. In der Gesamtgestalt bleibt das wertvolle historische Zeugnis dadurch lesbar und erlebbar.“

Franca Bartholomäi, 1975 geboren, studierte bis 2003 an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle Grafik bei Prof. Thomas Rug. Seit dem Jahr 2000 erhielt sie regelmäßig Stipendien, u. a. für einen Aufenthalt im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, das Virginia Center for the Creative Arts, sowie das ISCP in New York, und stellte deutschlandweit aus. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Halle.

Der Entwurf von Franca Bartholomäi soll bis zum August realisiert und vorrausichtlich am 9. August des Jahres im Magdeburger Dom dauerhaft installiert werden. Die feierliche Aufstellung wird begleitet von einer Ausstellung mit allen zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten, die bis November 2009 im Dom zu sehen sein wird.

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