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Pressemitteilung 36- 2018

HEIMATSTIPENDIUM: ORTUNG UND IDENTITÄT

Es gibt sie vielerorts: Galionsfiguren aus der Geschichte, Religion, Politik, Popkultur und den Medien. Unabhängig davon, ob sie real oder fiktiv sind, eint sie oftmals die Tatsache, dass deren jeweiliges Konterfei in einer Vielzahl von plastischen und bildhaften Umsetzungen mit mehr oder weniger hoher Wiedererkennbarkeit und Qualität reproduziert ist. Eine solche regionale Galionsfigur ist es, die das Interesse der Künstlerin Marie-Luise Meyer (* 1970) auf sich gezogen hat: der Kamerad Martin. Ein kniender Bergmann in einer Tracht mit markanter Halskrause. In der rechten Hand hält er eine Keilhaue. Mit der linken Hand stützt er sich auf das Wappen des Mansfelder Grafenhauses. Den Kameraden Martin gibt es als mannshohe Plastiken und Skulpturen, als Drucke, Prägung auf Münzen, auf Reliefplatten zur Auszeichnung von Arbeitern, auf Wappen, Siegeln und Kartenspielen. Anhand dieser Figur – einem Sinnbild des Bergbaus – und ihrer künstlerischen Veränderung durch Museumsbesucher*innen erforschte Meyer, was an identitätsstiftenden Momenten bei den Hettstedter*innen vorhanden ist. Gemeinsam mit Oliver Scharfbier (* 1967) arbeitete sie im Mansfeld-Museum im barocken Humboldt-Schloss in Hettstedt, einem Ort, wo 1199 der Mansfelder Kupferschieferbergbau begründet, Kupfer gefördert, verhüttet und weiterverarbeitet wurde. Eine führende Rolle nahm die Stadt während der Frühindustrialisierung ein. Der Bergbau wurde im Mansfelder Revier in den 1960er Jahren eingestellt, die Verhüttung ab 1990. Das Museum wurde noch im Jahr 1989 als Betriebsmuseum des VEB Mansfeld Kombinats gegründet und befasst sich heute mit Industriekultur, der Humboldt’schen Familie und der Stadtgeschichte. Auf dem Gutsgelände befinden sich weitläufige Parkanlagen mit Sachzeugen der Industriegeschichte. Meyer und Scharfbier setzten sich mit der vom Bergbau geprägten Sammlung und dem geschichtsträchtigen Haus auseinander. Marie-Luise Meyer lud Museumsbesucher*innen zum Modellieren der Symbolfigur des Mansfelder Kupferschieferbergbaus ein. An einem kleinen Kameraden Martin aus Ton konnte jeder seine Gedanken zur eigenen Herkunft, Prägung, Zugehörigkeit oder auch über zukünftige Visionen ausdrücken. Oliver Scharfbier befasste sich dokumentarisch mit der fulminanten Schlosstreppe im Humboldt’schen Haus und erstellte ein Konzept für eine Plastik, die – für das Museumsgelände entwickelt – die Treppe thematisiert und später realisiert werden soll. Außerdem schuf er eine Arbeit zum Hauptexponat des Mansfeld-Museums: dem Nachbau der ersten deutschen Dampfmaschine Watt’scher Bauart im Maßstab 1:1. Er realisierte ein Video, das in Schwarz-Weiß-Aufnahmen die rhythmischen Elemente der Dampfmaschine mit seinem Schlagzeugspiel vereint.

Eröffnung ist am Tag der Regionen 2018,
Sonntag, den 30. September 2018, um 15 Uhr.

Zur Begrüßung sprechen:
Christina Kosiol, stellvertretende Bürgermeisterin Stadt Hettstedt
Sebastian Görtz, Geschäftsführer Erlebniswelt Museen e. V.
Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen, Mitglied des Landtages Sachsen-Anhalt, Mitglied des Stiftungsrats der Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Björn Hermann, Kurator
Marie-Luise Meyer & Oliver Scharfbier, Künstler

Bei Kaffee und Kuchen laden wir Sie im Anschluss zu Gesprächen und zum Verweilen ein.

ORTUNG UND IDENTITÄT
MARIE-LUISE MEYER & OLIVER SCHARFBIER

01.–28. Oktober 2018
51° 37’ 33’’ N – 11° 30’ 46’’ O
Mansfeld-Museum im Humboldt-Schloss
Schloßstraße 7, 06333 Hettstedt
Mi bis So 11–17 Uhr

Museum:      www.mansfeld-museum.hettstedt.de
Künstler:      www.marieluisemeyer.de | www.scharfbier.de
Programm:  www.heimatstipendium.kunststiftung-sachsen-anhalt.de

 

25. September 2018

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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Neuwerk 11
06108 Halle (Saale)
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Kathrin Westphal
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