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Stiftungsrat beschloss Förderungen in Höhe von ca. 390.000 Euro für künstlerische Vorhaben in Sachsen-Anhalt

Der Stiftungsrat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt hat am 20. Mai 2019 die Förderung von 26 Künstler*innen und Kunstprojekten aus Sachsen-Anhalt beschlossen. Zudem haben die Mitglieder des Stiftungsrates entschieden, das Kunstvermittlungsprogramm kinder-leicht weiterzuführen. Das Programm geht mit 20 weiteren Stipendien jeweils in Höhe von 1.000 Euro in die dritte Runde. Das landesweite Programm kinder-leicht erweitert die künstlerische Arbeit der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Kunststiftung um eine pädagogische Dimension: Sie vermitteln ihren künstlerischen Ansatz, die spezifischen Techniken und dem Genre entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen an die jüngere Generation. Die Genres reichen von Bildhauerei über Film, Malerei, Medienkunst, Design bis hin zu Tanz und Theater. Der direkte Zugang zu Kunst über die Künstlerinnen und Künstler selbst als erster Schritt zum Kunstverständnis ist bei dieser Vermittlungsform das Herzstück. kinder-leicht startete im Jahr 2017 und wurde speziell für Bildungseinrichtungen, Kindergruppen und Initiativen als ein landesweites Angebot entwickelt – vor allem im ländlichen Raum. Damit setzt die Stiftung ein wichtiges Signal hinsichtlich der Bedeutung von Vermittlung zeitgenössischer Kunst an die jüngere Generation.

Des Weiteren wird die Kunststiftung die Arbeitsergebnisse des HEIMATSTIPENDIUMS im September 2019 auf der diesjährigen Kunstmesse POSITIONS Art Fair in Berlin vorstellen. In dem deutschlandweit einmaligen HEIMATSTIPENDIUM, das die Kunststiftung in Kooperation mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V. realisierte, befassten sich neun Künstlerinnen und Künstler für ein Jahr mit den Beständen und Sammlungen von acht Museen in Sachsen-Anhalt. Zum Abschluss des Förderprogramms wurde zeitgenössische Kunst aus Malerei, Grafik, Fotografie und Skulptur mit den Schätzen der verschieden ausgerichteten Sammlungen zusammengebracht. So gibt es in den Präsentationen nicht nur den „Blick zurück“, sondern auch Positionen aus der Gegenwart. Das HEIMATSTIPENDIUM hat für Aufsehen gesorgt und wurde u.a. im Mai 2018 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen des Wettbewerbs „Ausgezeichnet Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet. Auf der Kunstmesse POSITIONS in Berlin werden erstmals alle entstandenen künstlerischen Positionen gemeinsam mit den historischen Objekten aus den jeweiligen Sammlungen präsentiert.

Anlässlich des 100. Todestags Max Klingers wird die Kunststiftung zum ersten Mal vier Sonderstipendien in Kooperation mit der Villa Romana in Florenz und Stadt Naumburg vergeben, die sich mit dem Werk Max Klingers und dessen Stellung in der Kunst- und Rezensionsgeschichte auseinandersetzen.  Die Ergebnisse der Stipendien werden 2020 in Naumburg im Rahmen von Ausstellungen und partizipatorischen Kunstaktionen zu sehen sein. Max Klinger ist einer der bedeutendsten Vertreter des Symbolismus in Deutschland. In Sachsen-Anhalt befindet sich das Max-Klinger-Haus in Großjena, in dem Künstler von 1903 und 1920 lebte und arbeitete.

Die Kunststiftung vergibt regelmäßig internationale Stipendien. In diesem Jahr gehen diese an Stefan Schwarzer und Christine Bergmann für einen Aufenthalt in Tharangambadi (Indien) in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle. Jana Reinhardt und Friedrich Hanisch erhalten ein Stipendium für den Aufenthalt in Salvador de Bahia (Brasilien) in Kooperation mit dem Goethe-Institut.

Die Förderung für ein Aufenthaltsstipendium in Ahrenshoop erhält Luise de Villiers.

Der Stiftungsrat beruft zudem mit Julius Weiland ein neues Mitglied in den Künstlerischen Beirat. Julius Weiland studierte an der HfbK in Hamburg Industrie Design und lebt seit 2000 in Berlin. Er ist einer der bekanntesten Glaskünstler Deutschlands. Seine Arbeiten befinden sich in vielen bedeutenden nationalen und internationalen Sammlungen wie dem Victoria & Albert Museum und der Sammlung Würth. 2011 erhielt er den Jutta Cuny-Franz Preis für Glasskulptur vom Museum Kunstpalast in Düsseldorf. 2009 war er Gastdozent am Institut für Künstlerisches Glas und Keramik in Höhr-Grenzhausen und seit 2016 unterrichtet er Studenten der Kunsthochschule Weißensee und der UdK Berlin in Berlins erster Glashütte Berlin Art Glas. Dort ist er auch freier Mitarbeiter im Bereich Workshops und Auftragsarbeiten. Für das Mies van der Rohe Haus in Berlin entwickelte und kuratierte er eine dreiteilige Ausstellungsreihe zum Thema Glas, die dort 2017 gezeigt wurde. 2018 war im Europäischen Museum für Modernes Glas seine erste Retrospektive mit Arbeiten aus den letzten 15 Jahren zu sehen.

Für die Umsetzung der Förderung und der Vorhaben wird eine Geldsumme in Höhe von rund 390.000 Euro zur Verfügung gestellt. Bei der Finanzierung wird die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen einer Fördermittelvereinbarung unter anderem von der Kloster Bergesche Stiftung unterstützt. Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt schreibt jährlich Stipendien und Förderungen aus, um Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt gezielt und nachhaltig zu unterstützen. Der nächste Termin für die Abgabe von Anträgen ist der 13. Juni 2019.

Folgende Künstlerinnen und Künstler werden mit einem Arbeitsstipendium gefördert:

  • Nicole Bauer (Schmuckdesign)
  • Aurelia Becker (Modedesign)
  • Julia Eichler (Bildhauerei)
  • Özer Hüseyin (Modedesign)
  • Hanna Sass (Grafik/ Fotografie)
  • Mila Teshaieva (Fotografie)
  • Valentin Moritz (Literatur)
  • Cara Venzke (Malerei)
  • Sylvie Viain (Installation)
  • Anja Warzecha (Malerei/ Objektkunst)

Folgende Projekte werden gefördert:

  • Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Kunstankauf von „The Most Perfect Thing“ von Friederike von Hellermann
  • Kulturhistorisches Museum Magdeburg: Ausstellungsförderung „Künstlerische Interventionen zu Stoffen und Kordeln des KHM – Juliane Laitzsch, Bärbel Schlüter (AT)“
  • Warmuth, Marco: Förderung der Fotoausstellung „Gottgewollt“
  • hug films GbR: Produktionsförderung für den Film „Hotel Astoria“ – Falk Schuster und Alina Cyranek
  • Kulturrevier Harz e. V.: Förderung der Theateraufführung „Die Legende vom Katzenmann (UA). Ein dramatisches Auftragswerk zur Aufarbeitung lokaler Vergangenheit“
  • Magdeburger Musikverein e. V.: Förderung der Auftragskomposition „Die unendliche Feinheit des Raumes – Theatrum sonorum nach Otto von Guerickes Experimenta nova“
  • Hallenser Madrigalisten e. V.: Föderung der Auftragskomposition von Jens Margraf und deren Uraufführung „Spirit of Natur“
  • Hannes Lingens: Förderung der Konzertreihe „The Flop, The Turn and the River“
  • Verein Kulturprojekt Stadtinsel Havelberg e. V.: Förderung des Ausstellungsprojektes „Kunstcampus Havelberg“
  • Franckesche Stiftungen zu Halle: Förderung des Ausstellungsprojektes „Der Deutschlandschrank – Medium und Kulturgut des 21. Jahrhunderts“
  • Yves Paradis, Drehbuchförderung für den Film: „Conversation from another world (AT)“
  • Ralf Schmidt, Produktionsförderung für das Musikvideo: „Brot und Beton“
  • Felix Heklau, Produktionsförderung für das Musikvideo: „Blinded By Life“

22. Mai 2019

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
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