Der früh verstorbene Maler Harald Döring war lange Jahre Bürger der Stadt Halle. Er gehörte mit seiner ganz eigenen Sicht auf die Wirklichkeit zu den aussichtsreichsten Künstlern der 70-er und 80-er Jahre. Mit Erfolg wurden seine Stillleben, Landschaften, Porträts und Gruppenbilder im nationalen Rahmen, aber auch international mit Erfolg gezeigt und besonders geehrt. Sie sind auch heute noch aktuelle Zeugnisse künstlerischer Auseinandersetzung mit Spannungsfeldern im persönlichen und gesellschaftlichen Umfeld. In einer mehr und mehr gespaltenen Gesellschaft verdient Dörings Werk Dank seiner analytisch-psychologischen Sichtweise und Eigenständigkeit, ins aktuelle Bewusstsein gerückt zu werden. Die Ausstellung zeigt nicht nur ausgewählte Hauptwerke des Künstlers, sondern wegen ihrer besonderen Qualität auch das völlig unbekannte Frühwerk und die hohe Kunst der Zeichnung des Malers Harald Döring. Er schrieb: „Die Begabung zeigt sich weniger in der handwerklichen Geschicklichkeit, sie offenbart sich in dem Niveau der gedanklichen Erschließung einer künstlerisch gestellten Problematik. So bin ich für eine intelligenzintensive Kunst, die höchste, ins gesellschaftliche Bewusstsein eingebundene Subjektivität und größtmögliche Originalität des Malers aufweist und die dem Rezipienten weiten Raum für geistige Bewegung und Phantasie im Bild gestattet. Angelpunkt jeder künstlerischen Qualität bleibt der Ideengehalt. Es darf nicht sein, dass sich ein Künstler ein Thema ohne Umweltbezug aussucht.“ |