

Das Gottfried-August-Bürger-Museum in Molmerswende

Im kleinen Harz-Dörfchen Molmerswende im Landkreis Mansfeld-Südharz liegt das Gottfried-August-Bürger-Museum. Es ist das einzige, das sich dem Dichter der Münchhausen-Erzählungen widmet, der in den Epochen der Aufklärung sowie des Sturms und Drangs wirkte. Ebenso schrieb er Balladen und Liebesgedichte und schöpfte über 1.000 neue Worte. „Walddurchflochten“ oder „Fernhintreffer“ sind Beispiele.
Am 31. Dezember 1747 wurde Bürger als Sohn des Molmerswendeschen Pfarrers geboren – im 1585 errichteten Pfarrhaus, einem Fachwerkbau. Zusammen mit der danebenliegenden Kirche und dem Garten bildet es ein beschauliches Ensemble. Bis zum Sommer 2026 wird im Garten eine Bühne errichtet, auf der u. a. das Theater Eisleben Auftritte plant.
Im Geburtshaus Bürgers wurde 2024 eine neue Dauerausstellung eröffnet: Audio- und Videoangebote, durchdachte Mitmachstationen für Klein und Groß vermitteln niederschwellig, kurzweilig und heiter Wissenswertes über Bürgers Leben und Werke sowie die literarische Epoche, in der er wirkte.
Bis zum 11. Lebensjahr wohnte der spätere Dichter in Molmerswende. In seinem Leben, das ihn nach Aschersleben, Halle und Göttingen führte, gab es wegen seines – zur damaligen Zeit – recht unkonventionellen Verhaltens verschiedentlich Ärger. So war sein Beisammensein mit zwei Schwestern in einer Menage-à-trois – ein Skandal!
Im Museum sind auch Arbeiten früherer Absolventen und Dozenten der Burg Giebichenstein präsent: Grafiken von Künstlerinnen und Künstlern auf Anregung des Dozenten Heinz Koschitzki, der in Molmerswende lebte, sowie der große Wandteppich „Münchhausen“ aus dem Jahr 1973 von Friederike Happach.
In Molmerswende wurde 1903 Bürger zu Ehren ein Denkmal auf Initiative des Männergesangsvereins Sangerhausen errichtet, zu dem es bis in die 1970er Jahre Umzüge gab.
Um das Museum kümmert sich ein aktiver Förderverein, der durch das Heimatstipendium auf eine größere regionale und überregionale Resonanz hofft. Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Kunsthof und der Gottesdienstraum der Kirche kann für Veranstaltungen genutzt werden.
Für die Heimatstipendiatin bzw. den -stipendiaten können ein Arbeitsraum zur Verfügung gestellt und für Aufenthalte Ferienunterkünfte vermittelt werden.
Gottfried-August-Bürger-Museum Hauptstraße 14 06343 Mansfeld







